Welche Getränke gehören auf die Getränkekarte

Tipps & Fragen zu Restaurants, Wein, regionalen Spezialitäten, Rezepten etc.
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Bine
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Montag 7. Mai 2007, 10:44

Hallo :)

Manche der "älteren" Forumsteilnehmer kennen mich sicherlich noch ;)

Nach einem erneuten Jahr im Ausland habe ich nun beschlossen, da ich momentan keine Chance sehe in die Camargue überzusiedeln, mir ein kleines bisschen Camargue nach Deutschland zu holen und hier in Nürnberg ein Tagescafe im Camargue/Provence-Stil zu eröffnen =) ....natürlich orientiere ich mich bei den Getränken und Speisen an den Lokalen dort unten...... und naja, nun ist irgendwie praktisch Jeder meiner Bekannten der Meinung, dass ich mit meiner Karte übertreiben werde >:( ..... und deshalb nun meine Frage an Euch:
Was würdet Ihr in einer Getränkekarte eines kleinen Bistros im oben genannten Stil an Getränken erwarten?

Ich bin gespannt auf eure Antworten und danke euch auf jeden Fall schon einmal im voraus :D
herbertp
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Montag 7. Mai 2007, 12:21

ORANGINA
salut Herbert
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Aperdurus
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Montag 7. Mai 2007, 12:22

Salut Bine,

mindestens einen offenen Côtes du Rhône in rouge, rosé und blanc. Nicht in "2-l-Flaschen-Qualität". Unbedingt einen menthe-à-l`eau, schon wegen seiner herrlich grasgrünen Farbe und ebenso unbedingt eine carafe d´eau (gratuite). Pastis natürlich und café.

Das wäre m.E. die Grundausstattung.

Grüße und viel Erfolg

Aperdurus
les cigales
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Montag 7. Mai 2007, 12:57

Salut Bine,

Lange nicht mehr gesehen.Schade,daß es nicht klappt,aber Du hast recht,Dir ein Stück Frankreich nach Deutschland zu holen.

Einen Pernod würde ich sicher nicht nehmen.Lieber einen Ricard oder Pastis 55.Eventuell Get 47,Lillet,Suze,Cassis,Anisette und Picon,um nur einige Klassiker zu nennen,die man in Frankreich allerorts antrifft;bekanntlich hat man hier in einer Bar die Qual der Wahl;nur in Deutschland schwer findet,wie Lillet oder Get47.

Gruss

Klaus
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Bine
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Montag 7. Mai 2007, 14:36

Klasse, das ging ja schnell =)

Wird mein Favorit orange ou citron pressés eigentlich in Frankreich noch viel angeboten oder getrunken? :?
wolle
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Montag 7. Mai 2007, 15:12

Hallo Biene,
ja schade das es mit france nicht klappt, wuensch dir aber viel Erfolg mit deiner Idee!

zum café... vergiss nicht "Noisette" anzubieten... klingt gut, darf deshalb auch mehr kosten und ist eigentlich nur café mit einem Schluck Milch :)

Ja und Bier... natuerlich franzoesische! Aber hier unten bei mir trinken die Franzosen sehr gerne das belgische Leffe, blond oder brune aus den typisch grossen Leffeglaesern.

Was moechtest du denn so an Speisen anbieten...

salut wolle
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Aperdurus
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Montag 7. Mai 2007, 16:23

Salut Bine,

zur Grundausstattung gehört unbedingt ein Coupe de Champagne und ein solcher mit Crémant.
In Stuttgart waren die Gäste immer total wild auf einen "Blanc des Blancs", sowohl als Wein, wie auch als Crémant, ohne wahrscheinlich zu wissen, worum es da ging. Aber Hauptsache, es klang gut.

@wolle
französisches Bier in Nürnberg. Da schüttelt sich der echte Nürnberger.
Da würde ich vielleicht lieber ein Genepi- Bier anbieten, das in Savoyen viel getrunken wird. Die Brauerei heißt "Montblanc" und ist, soweit ich weiß, in Chambéry. Und dazu einen echten Genepi.

Tja Bine, und schon bist Du wieder bei Deiner "übertriebenen" Karte.:D

Interessant wären wirklich die Speisen, die Du anbieten wirst. Für die passenden Getränketipps.

Haben die ein Glück, die Nürnberger!

Grüße aus der Drôme

Aperdurus
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Floc
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Montag 7. Mai 2007, 16:29

Salut Bine,

nen Cassis für Kir und Kir Royal !
Lilo
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Montag 7. Mai 2007, 18:34

Salut Bine,

genügend Anregungen hast Du ja schon bekommen.

Jedenfalls solltest Du einen vin de sable (aus der Camargue) servieren, auch in der kleinen "Boule".
Einen Rouge aus Chusclan, einen Rosé aus Tavel...
Dann natürlich einen Pastis, meiner Meinung nach ist der 51 (nicht 55!) der beste, vielleicht auch einen Marc de Provence (Garlaban), einen Armagnac...
Für die Kirs kommen neben Cassis auch Mûr, Pêche und eventuell Chataîgne (kommt zwar aus meiner Gegend, ist aber etwas ganz Besonderes) in Frage.

- und die Speisekarte? Das hängt davon ab, ob Du Kleinigkeiten oder ganze Menüs servieren willst.
Interessant wäre auf jeden Fall eine Art Apéro im Tapas-Umfang.

Ideen habe ich massenhaft - nach mittlerweile einigen Jahren Gästebetrieb.

Bonne chance et bon courage

Lilo
cassis
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Montag 7. Mai 2007, 19:32

Natürlich meinte ich "51".

Gruss Klaus
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Aperdurus
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Montag 7. Mai 2007, 20:53

Salut,

Kir au châtaigne: große Klasse, und relativ selten. Würde sich als "Kir maison" eignen.

Hier übrigens trinkt man außerdem nicht selten einen "Communard": einen klassischen Kir mit Cassis, aber mit Rot- statt Weißwein. Mir lieber als der mit Weißwein.

Und Michel Chabran serviert als "Kir maison" einen Rotwein mit "Griotte", einem Sauerkirschlikör.

......und ich als Gast ziehe ganz kleine, handgeschriebene Speisekarten mit frischen Gerichten drauf jedem "Album" vor.

Wird der Name des Lokals hier veröffentlicht?

Herzliche Grüße aus der Drôme

Aperdurus
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Bine
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Montag 7. Mai 2007, 23:56

Soderle, nachdem ich vorhin einen ganzen Roman geschrieben hatte, wollte das Forum plötzlich nicht mehr :( und der Text war weg :(

Weinmässig hatte ich an 2 Weine gedacht, davon blanc, rosé und rouge.... einen Costières de Nîmes und einen Côtes du Rhône....nur weiss ich momentan noch nicht, wie ich die Weine am Besten beziehe, da ich eigentlich keine Weine haben möchte, die der Gast auch im Supermarkt oder Fachhandel beziehen kann..... ich aber auch auf den Preis achten muss, da der Franke leider bei Wein etwas geiziger ist.... und ich ja kein Luxusrestaurant sein will.... also, wenn Jemand Beziehungen in Sachen Lieferung hat, bitte gerne :)
Ausserdem möchte ich einen Wein der Woche anbieten.

Mit dem Bier ist das so eine Sache.... klar will ich authentisch sein und französisches Bier anbieten.... aber gerade in einer Biergourmetregion wie Franken :oah: .... hmmmh... immerhin sieht man ja auch auf den französischen Karten eher die belgischen Biere... und die kann und will ich keinem Franken zumuten ;) .... ergo werde ich einen Kompromiss machen und ein französisches Bier anbieten und dann noch 2-3 Biere einer fränkischen Brauerei :D

Lilo, in Sachen Pastis sprichst Du mir aus der Seele :D ..... es wird auf jeden Fall einen 51 geben und einen aus der Camargue, den ich immer in meinem Stammrestaurant da unten trinke ( die haben nämlich keinen 51 :? )
Als Kir maison hatte ich auch an Lavande gedacht... hatte ich in "Les Caves de Sarragan" probiert und mir gleich 1 Flasche mitgenommen.....säääähr legga =) ..... wobei Chataîgne knapp verloren hatte ;) (okay, ich musste mich entscheiden, da mein Finanzminister mir nach 250 Euro Weineinkauf nur noch 1 Flasche genehmigt hatte) .... aber ich glaube, ich werde einen wöchentlich wechselnden Kir Maison anbieten :D ..... und Jeder aus dem Forum, der sich nach Nürnberg verirrt, ist dann darauf eingeladen ;)

Von wegen Speisen..... hmmmh, also... ich werde es eher minimalistisch halten, da ich wirklich nicht den Anspruch eines richtigen Restaurants erheben will, da ich aus Personalsparpolitik selber in der Küche stehe (wobei das eigentlich kein Minuspunkt ist ;) ) , nur tagsüber geöffnet habe und nur kleine Karte machen werde...
Fest auf der Karte werde ich haben: eine kleine Auswahl an Frühstücken, Galettes und Flammkuchen (klar nicht aus der Camargue stammend, aber in Nürnberg sehr beliebt und unwiderstehlich einfach in der Herstellung :) ) und den unverwüstlichen Croque-Monsieur :/
Da mein Bistro den Namen "La cabane de gardian" erhalten wird, muss natürlich auch eine taureau en gardiane auf die Karte, genauso wie eingelegte Oliven,Tapenade und ähnliches.

Auf der Tageskarte werde ich dann täglich wechselnd eine Quiche und einen Salatteller anbieten sowie jeweils ein zusätzliches Gericht wie Fischsuppe, eingelegten Ziegenkäse, eine Assiette mixtes mit zB petits farcis à la provencale oder terrines, Miesmuscheln oder zB aioli de morue etc

Und natürlich täglich ein anderes Dessert........... meine Bekannten durften sich letzte Woche über ein grosses Dessertbuffet zu Testzwecken freuen.... ich brauchte einfach Überblick wieviel Zeit ich für Profiteroles, Iles flottantes, Crème Caramel etc einrechnen muss... und das geht nunmal nur durch learning by doing :D

Morgen, also quasi heute inzwischen, unterschreibe ich den Pachtvertrag, stürze mich dann in die dringendst notwendigen Renovierungen und hoffe dann in 5 Wochen öffnen zu können.... so fern die Ämter ein Einsehen mit mir haben und alle Genehmigungen und Beglaubigungen bis dahin auf die Reihe kriegen :rolleyes:
Aber das wird schon alles... schaun ma mal, dann sehn ma schon ;) ...... ich möchte mich auf jeden Fall nochmal bei Allen für die rege Teilnahme bedanken, ich bin wirklich für jeden Vorschlag und Tip dankbar .... was erst so als kleiner Trotzplan entstand, weil ich aus familiären Gründen die Sommersaison nicht unten arbeiten konnte, ist jetzt doch sehr real geworden.... was mich echt freut, aber mir auch gerade ein bissle Angst vor der eigenen Courage macht :oah:
Zuletzt geändert von Bine am Dienstag 8. Mai 2007, 00:00, insgesamt 1-mal geändert.
cassis
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Dienstag 8. Mai 2007, 00:33

Salut Bine,

Ob ich mich einmal nach N'berg verirre,ist unwahrscheinlich.Aber sicher wäre es für die anderen interessant,die Adresse noch mitzuteilen.

Gruss Klaus
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HeinBlöd
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Dienstag 8. Mai 2007, 15:46

Oder mal nen Cotes du Roussillion, der ist in D im Supermarkt schlecht zu kriegen.
Roter aus den Corbieren ist auch oft sehr gut, fast egal welche Domaine
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Floc
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Mittwoch 9. Mai 2007, 13:51

Salut Bine,

klingt alles sehr gut was du da so vorhast, wünsche dir für dein Vorhaben viel glück und vor allem genug Frankreich(sehn)süchtige Kunden. Und mit Gallettes, Flammkuchen Profiteroles, Iles flottantes, Crème Caramel etc kann bestimmt nichts schiefgehen.
Carola
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Mittwoch 9. Mai 2007, 14:15

Salut Bine,

ich freue mich, mal wieder von Dir zu lesen! Die bisherigen Anregungen erscheinen mir alle sehr sachdienlich für Dein Vorhaben und sind soweit ok (bis zum Armagnac würde ich es allerdings nicht vortreiben...einfach zu kostenintensiv). Aber....Du weißt selbst am besten: der Deutsche ist ein Geizhals (habe eigene, unerfreuliche Erfahrungen!). Bitte unterschätze das nicht bei Deiner Preisgestaltung! Sicher, der Spagat "Preis-Leistungsverhältnis" ist äußerst begrenzt. Gerade in D!! Ich verstehe Deinen Enthusiasmus dahingehend, dass Du einfach "authentische" französische Speisen und Getränke anbieten möchtest...super!! Aber ich behaupte einmal, dass Du im umgekehrten Fall, also deutsche Spezialitäten in F (insbesondere hier Côte d'Azur wo die ganzen reichen ....sitzen)...mehr Erfolg hättest! Sei's drum...ich wünsche Dir viel Glück, auf dass sich Dein "Ding" rentiert! Deine Ideen sind super! Denke ICH!! Und ich hoffe, dass sich dass geizige, deutsche Volk, das nun auch ncihts mit ins Grab nehmen kann (sorry, habe schlimme Zeiten in der Hinsicht hinter mir.............)endlich mal klar macht, was LEBEN eigentlich heißt!
Gruß von Carola, die sehr wohl die deutschen Tugenden zu schätzen weiß (bin ja selber eine von euch---wenn auch...) aber sich hier in F SAUWOHL fühlt!!
Toi, toi, toi Bine und lass was von Dir hören!!
Carola
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Gero
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Donnerstag 10. Mai 2007, 10:23

Bine
das klingt ja alles sehr lecker..die Camarque ist ja nicht gerade als kulinarische Hochburg bekannt, aber ich finde die Idee eines französischen Bistrots mit Camargue Dekor recht originell...hoffentlich klappts..ach bestimmt klappts ;)

All die südfranzösischen Leckereien würde ich auf jeden Fall reinnehmen, vielleicht noch als Salat diesen Couscous mit Minze Salat (mist, der name kommt mir gerad nich in den Sinn), tielles de Sète ? ...schwer zu beschaffen.
Für den Wein gibts vielleicht die Möglichkeit bei Jacques Weindepot interessante Weine zu beziehen. Den Vin des Sables würde ich auf jeden Fall reinnehmen.
alors bon courage
Gero
wolle
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Donnerstag 10. Mai 2007, 11:25

Mhmm... couscous als Salat wie ihn Gero beschreibt kenne ich nicht, nur diese Kalorienbombe mit Hammelfleisch und Huhn :)

Aber wenn wir schon so weit suedlich sind, wie waers mit Taboulé?
Schnell zubereitet und dekorativ, als Beilage im Sommer ideal.

Ja Biene, beim Kuchen vergiss nicht "Galette de royal" zum Jahresanfang. Wenn sich das mit den kleinen eingebackenen Figuren und der Krone bei den Knirpsen rumspricht... hast du schon Gaeste der naechsten Generation gewonnen :)

Wer doch gelacht, wenn wir aus Nuernberg nicht ne franz. Provinzstadt machen :D

salut wolle
cassis
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Donnerstag 10. Mai 2007, 13:53

Brandade de Nîmes und Gardiane,um nur zwei weitere Spezialitäten der Camargue zu erwähnen. Natürlich den obligatorischen roten Reis der Camargue nicht vergessen. Gibt es auch von Oriza zwischenzeitlich. Allerdings liegt der Preis bei ca. 1,15 € pro 100 g. Klar, bei der geringen Ernte.

Tja Bine, Deine Karte wird wohl über das Jahr verteilt einiges vorzeigen können, was in Nürnberg nicht zu finden sein wird.

Bonne chance

Klaus
stinkerchen
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Sonntag 13. Mai 2007, 16:13

Bine schrieb
Auf der Tageskarte werde ich dann täglich wechselnd eine Quiche und einen Salatteller anbieten sowie jeweils ein zusätzliches Gericht wie Fischsuppe, eingelegten Ziegenkäse, eine Assiette mixtes mit zB petits farcis à la provencale oder terrines, Miesmuscheln oder zB aioli de morue etc
Gut vorzubereiten wäre auch eine Daube provencal oder Schmorgerichte vom Huhn oder Kaninchen ;)
Günther Kagemann
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Montag 14. Mai 2007, 19:28

Hallo Bine
Ich gehe mal davon aus das Du die derzeitigen und zukünftigen Probleme der deutschen Gastronomie kennst.
Allerdings sind mir einige Sachen aufgefallen.
Da anscheinend nur französische Gerichte auf der Karte stehen wird sicher irgendwann jemand fragen ob es nix richtiges zu essen gibt.
Es sind nicht alle die Essen gehen auch gewillt fremdes zu probieren.
Also auch an deutsche Kost denken.
Wer sein Essen genießen will ist sicher bei Dir richtig,aber wer hat tagsüber schon die Zeit dazu.Zeit hat man nach Feierabend,Deine Öffnungszeiten solltest Du noch einmal überdenken.

Täglich wechselde Gerichte sind schön setzen aber vorraus das alles verkauft ist.Mach da lieber einen größeren Zeitabstand,vielleicht alle 2 Tage.
Eventuell weggeworfene Speisen kosten ein Heidengeld.

Ich möchte Dir den Mut nicht nehmen aber das sind halt Dinge die mir aufgefallen sind.

@ Carola
Niemand wünscht sich oder anderen schlimme Zeiten.
Das Du Deinen Frust aber derartig raus läßt ist schon schlimm.
Es ist anmaßend alle Deutschen als Geizhälse zu beschimpfen und ihnen vorzuwerfen das sie vom Leben keine Ahnung haben.
Du selbst lebst in Frankreich wo angeblich alles so toll ist. Warum hast Du dann schlechte Zeiten hinter Dir?
Die tolle Mentalität und das angeblich so schöne Leben der Franzosen,die,wie wir ja alle wissen zu Leben verstehen hast Du doch vor der Haustür.
Vor die solltest Du aber mal gehen,nicht alle Franzosen haben ein schönes lockeres Leben.
Viele kämpfen ums überleben und wissen abends mit hungrigem Magen nicht woher das Geld für ein Baguette am nächsten Tag kommen soll.Aber macht ja nix,ich bin Franzose und verstehe zu leben.Warum gibt es immer mehr Discounter? Hat vielleicht auch der Franzose nicht genügend Geld und muß sparen?
Bei Frust soll holzhacken helfen.
Ist auch besser als alle Deutschen (bist Du keine mehr?) zu beleidigen.

Günther
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Aperdurus
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Dienstag 15. Mai 2007, 09:51

Salut,
Günther Kagemann schrieb:
Ich gehe mal davon aus das Du die derzeitigen und zukünftigen Probleme der deutschen Gastronomie kennst.
Wie war das mit den Verallgemeinerungen?:D
Es gibt jede Menge Lokale, die brummen. Denen ist gemeinsam, dass sie auf jeden Fall eine „Philosophie“ zum Lokal anbieten.
Bei Bines zukünftigem Lokal ist das gut gewählt. Mit Camargue verbindet der Besucher Ferien, Weite, Lebensart, Lockerheit.......

Die zweite Gemeinsamkeit aller gut gehenden Lokale ist Qualität, Qualität und nochmals Qualität. Und das nicht nur, was die Gerichte oder Getränke anbelangt.
Nein, das muß durchgehend sein vom Ambiente über das Personal, Öffnungszeiten, Sauberkeit, Konstanz der Angebote, Ideen auf der Karte usw. Der Gast muß sich darauf verlassen können.
Und gerade das ist sehr schwer durchzuhalten. Schwierigkeiten sehe ich einfach darin, dass bei Hochbetrieb die Gäste zu lange warten müssen, wenn die Wirtin alles macht, also berät, kocht, serviert und ausschenkt.
Ein Lokal kannst Du fast immer daran messen, wie schnell Speisekarte, Besteck, Carafe d’eau und Brot auf dem Tisch stehen. Und ob es vielleicht eine winzige „mise en bouche“ gibt, um Wartezeiten zu überbrücken.
Günther Kagemann schrieb:
Es sind nicht alle die Essen gehen auch gewillt fremdes zu probieren.
Also auch an deutsche Kost denken.
Das halte ich für ganz verkehrt. Ich gehe davon aus, dass Bine den gemeinen Schnitzel- und Pommes- Esser gar nicht haben will. Und auch nicht braucht, denn in Nürnberg wird es mit Sicherheit mehr Gourmets geben, als Bine für ihr Bistro benötigt.
Günther Kagemann schrieb:
Wer sein Essen genießen will ist sicher bei Dir richtig,aber wer hat tagsüber schon die Zeit dazu.Zeit hat man nach Feierabend,Deine Öffnungszeiten solltest Du noch einmal überdenken.
Dürfte auch von der Lage des Lokals abhängen. Es gibt einen Mangel an pfiffigen, kleinen Lokalen des Bistrotyps, wo man mittags schnell etwas Gutes essen gehen kann. Wenn es in der Nähe Büros, Firmen, Banken u.ä. gibt, kein Problem. Da wird es mittags immer voll sein. Da wird dann auch nicht auf den € geguckt.
Günther Kagemann schrieb:
Täglich wechselde Gerichte sind schön setzen aber vorraus das alles verkauft ist.Mach da lieber einen größeren Zeitabstand,vielleicht alle 2 Tage.
Wenn frisch gekocht wird, ist der tägliche Wechsel kein Problem. Salat, Gemüse roh halten sich doch. Ebenso wie Fleisch, Fisch in der TK.

@Bine
Ich bin sicher, das Bistro hat Erfolg, wenn Du Deine Liebe zu Frankreich Deinen Gästen über das, was Du anbietest, vermitteln kannst.

PS: Ein fondant au chocolat“ gehört unbedingt zu den Desserts. Dies lässt sich wunderbar sogar Tage vorher vorbereiten und kommt dann in 7 min auf den Tisch. Lauwarm und innen schmelzend. Hmmh. Rezept gerne von mir.


@Günther

Ich denke, Du tust Carola unrecht. Klar klingt alles, was man aus dem Ausland über die zuhause Gebliebenen sagt, verallgemeinernd. Aber wo ist denn der dümmste Spruch aller Zeiten „Geiz ist geil“ erfunden worden? Doch in Deutschland.
Und wo ist denn die Geburtenrate am niedrigsten in Europa? In Deutschland.

Das hängt doch damit zusammen, dass viele in D gar nicht mehr genießen können, obwohl wir doch alles haben. Sie leben, um billig einzukaufen. Und davon möglichst viel.
Im Gegensatz dazu die Franzosen. Da ist das Genießen üblicher. Schau Dir die Leute an, die genussvoll über die Märkte schlendern. Die gehen nicht wegen des niedrigsten Preises dorthin, sondern sie suchen sich den schönsten Salat, das prallste Poulet, den besten Käse aus. Hier ist Schmecken alles, der Preis ist (fast) Nebensache.
Klar gibt e s genügend arme Leute. Hüben wie drüben. Das soll nicht der Maßstab sein.
Die „haute cuisine“ ist in Frankreich erfunden worden. Was liegt dann näher als zu vermuten, dass eben auch hier die entsprechenden „Konsumenten“ in genügender Anzahl zu finden sind.
Deshalb ist es sicher keine Verallgemeinerung, wenn man feststellt, dass der Durchschnitt der Franzosen besser zu leben versteht, als der Durchschnitt der Deutschen.
Dafür gibt es Indizien: die vielen guten Restaurants - selbst auf dem kleinsten Dorf -, die Märkte, die vielen „Hofläden“, die Traiteure, die Chocolatiers ...
Wo findest Du das in Deutschland? Nirgendwo.
Günther Kagemann schrieb:
Warum gibt es immer mehr Discounter?
Das ist neben vielen anderen eins der „Trojaner Pferde“, von denen Sarkozy gesprochen hat. Die über die EU eingeschleust werden und die Sitten verderben.

Die Leute werden fortschreitend dümmer. Sie verstehen nicht mehr zu kochen, wissen nicht mehr, was sie essen, wissen nicht mehr, was zu welcher Jahreszeit im Land wächst, wollen nicht möglichst gut, sondern möglichst viel. Also geht man zum Discounter und nicht mehr auf den Markt.
Dieser Trend ist leider auch in Frankreich erkennbar.


Übrigens: wenn ich an der Côte wohnen müsste, würde ich sicher zu manchen Jahreszeiten auch den vollen Frust kriegen.
Aber die Côte ist zum Glück nicht Frankreich.

Viele Grüße vom Main

Aperdurus
Zuletzt geändert von Aperdurus am Dienstag 15. Mai 2007, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
wolle
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Dienstag 15. Mai 2007, 12:17

Hallo Aperdurus,
du schreibst mir aus der Seele... das sind auch meine Erfahrungen hier.
Spaetestens bei der Empfehlung ...auch an deutsche Kost denken... habe ich gemerkt, das Guenther die Idee von Biene nicht verstanden hat, denn dann muesste sie, um in die Zukunft zu investieren, auch Doener anbieten :D

Nur, Aperdurus, moechte ich dich auf einen kleinen Tippfehler hinweisen.
Im letzten Satz muss es nicht heissen ...wohnen muessen... sondern "duerfen" :)

salut wolle
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Bine
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Dienstag 15. Mai 2007, 12:29

Hallo Günther und Aperdurus :)

die Antwort von Aperdurus hätte von mir "diktiert" sein können, da sie exakt meine Meinung wiederspiegelt :)
Ich kann und will nicht deutsche Gerichte auf die Karte setzen, den langweilige Bistros mit den typisch deutschen Snacks gibt es zur Genüge, auch im Umfeld meines zukünftigen Bistros......nur mit dem Nischenprodukt "Camargue/Provence-Küche" kann ich wirklich auf Umsatz hoffen.
Dazu gehören wie von Aperdurus beschrieben, dass ich für konstant guten Service und Küche sorge, dass die Einrichtung diesem Stil entspricht und mein Mitarbeiter, der dahingehend von mir einer intensiven Kopfwäsche unterzogen wird ( oder eventuell mit mir für meinen Einkaufstrip mit runter in die Camargue muss) und vorallem ich als "Gallionsfigur" meine Liebe und Begeisterung, aber auch mein Wissen über die Gegend überzeugend, herzlich und charmant zum Gast bringe.....(notfalls trage ich Rückenausschnitt, dann sieht jeder die Camargue auf meinem Rücken :D )
aber eben um überzeugend zu sein, muss sich dies auch in der Speisen- und Getränkekarte zeigen, muss authentisch sein.
Ich bin bereit zu einem Kompromiss in Sachen Bier, einfach mangels vergleichbarer französischer Qualität, aber in Sachen Essen kann ich das nicht machen.
Und was ich ja nochmals betonen möchte.... ich bin kein Restaurant! Bei mir gibt es wirklich nur die 3 tgl. wechselnden Tagesgerichte (Quiche, Salatteller und "Plat du jour" und wenn diese Gerichte "aus" sind, dann muss man aus den Standard-Snacks wählen. Wenn ich sehe, dass der Laden läuft, dann wird dementsprechend in grösserer Menge gekocht, aber ich gehe die ganze Sache vorsichtig und kostenbewusst an. Und Samstags gibt es Ratatouille oder eine Gemüsequiche, da lässt sich übriges Gemüse soo schön verarbeiten :)
Zur Lage lässt sich noch sagen, dass ich in der Stadt nahe dem Pegnitz-Ufer bin, für Shopper noch bequem zu erreichen , auch nahe Sehenswürdigkeiten und einem Parkhaus, aber trotzdem etwas abgelegen. Man muss durch Flyer oder Mundpropaganda auf mein Bistro aufmerksam gemacht werden, was mir aber auch ganz lieb so ist ;)

Und klar weiss ich, was in der deutschen und speziell in der Nürnberger Gastronomie und Hotellerie läuft, ich bin ja schliesslich seit knapp 20 Jahren dort tätig..... ich habe den Beruf von der Picke auf gelernt.....von den Kneipen-/Diskotheken-/Restaurantaushilfsjobs über die Hotelfachlehre, Rezeptionistin, stellvertretende Geschäftsführerin eines Bistros, Empfangschefin und Direktionsasisstentin bis dann letztes Jahr den Hotelbetriebswirt und ganz ehrlich.... noch vor 1 1/2 Jahren hätte ich bestimmt nichts aufgemacht =)
aber ich denke, dass es sich in den letzten Jahren eben auch gezeigt hat, wer wirklich auch kaufmännisch mitdenkt und eben nicht nur "Wer nichts wird, wird Wirt" mal eben was aufmacht ohne grosses Nachdenken..... ich bin sehr vorsichtig, klar auch oft zweifelnd, ob ich es wirklich wagen soll..... aber dafür ist es nun eigentlich schon zu spät, da ich spätestens am 01.07. öffne und ab morgen am Totalrenovieren bin :/
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Bine
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Dienstag 15. Mai 2007, 12:41

Ach ja ............ und klar bin ich säääähr dankbar für jedes Rezept :D :D .......... gerne auch an die Adresse : cabane-de-gardian@arcor.de

Und in den nächsten Woche entsteht dann hoffentlich auch auf http://www.cabane-de-gardian.de eine kleine Homepage =)
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Aperdurus
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Dienstag 15. Mai 2007, 12:46

@Bine

Dann hab ichs doch richtig kapiert. Viel Glück und mich siehst Du bestimmt einmal dort.

@wolle

Ich nehme den Tippfehler zurück und beschränke das "Müssen" auf 3 Monate und das "Dürfen" auf die restlichen 9.
Wir genießen in der Drôme die 365 Tage der unverschlossenen Haustür, putzen unsere Autoscheiben selber, können uns neben der Miete nochn Pastis leisten, müssen allerdings auf Meeresrauschen verzichten.:D

Gruß Aperdurus
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Bine
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Dienstag 15. Mai 2007, 12:58

Aperdurus schrieb
@Bine
Dann hab ichs doch richtig kapiert. Viel Glück und mich siehst Du bestimmt einmal dort.
Gerne :)
Obere Kreuzgasse 15 in Nürnberg


Axo...... weil wir gestern eine fruchtlose Disskussion hatten, frage ich jetzt mal euch....

Was genau "beinhaltet" eine Brasserie und wie unterscheidet sich Brasserie zu Bistro?

Für mich kam die Brasserie immer von der Brauerei und bedeutete eigentlich für mich, dass es da auf jeden Fall Bier vom Fass gibt....
les cigales
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Dienstag 15. Mai 2007, 15:57

Zuletzt geändert von les cigales am Dienstag 15. Mai 2007, 15:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Bine
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Dienstag 15. Mai 2007, 16:00

Vielen Dank =)

mhhhhmmmm, also dürfte ich quasi mein Objekt auch ohne schlechtes Gewissen Brasserie nennen....
les cigales
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Dienstag 15. Mai 2007, 16:03

Salut Bine,

Habe da noch ein schönes Andenken aus der Camargue,was sicher bei Dir Platz hätte.
Ist allerdings schon vom Alter in die Jahre gekommen.Ob ich einmal so alt werde,weiß ich nicht.
Würde es Dir gerne anstatt Salz und Pfeffer zur Einweihung schicken.
Wenn Du eine genaue Anschrift mitteilst,schicke ich es Dir gerne.

Gruß
Klaus
Zuletzt geändert von les cigales am Dienstag 15. Mai 2007, 16:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Dienstag 15. Mai 2007, 16:28

Salut,

Die berühmten Brasserien in Paris, Flo, Lipp, Bofinger z.B. sind Gründungen von Elsässern und führen auf jeden Fall auch heute noch deftige Speisen, wie sie halt im Elsass so üblich sind.

Ich meine, Brasserie paßt nicht zu einem provenzalischen Bistro,
obwohl das Wort schön klingt.
Ein Franke kann natürlich leicht eine phonetische Ähnlichkeit mit "prassen" empfinden. Was ja für ein Lokal nicht schlecht wäre.

Rezept für Fondant au chocolat ist unterwegs.

Schöne Grüße Aperdurus
wolle
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Dienstag 15. Mai 2007, 18:52

@ Aperdurus
...Ich nehme den Tippfehler zurück und beschränke das "Müssen" auf 3 Monate und das "Dürfen" auf die restlichen 9.
Wir genießen in der Drôme die 365 Tage der unverschlossenen Haustür, putzen unsere Autoscheiben selber, können uns neben der Miete nochn Pastis leisten, müssen allerdings auf Meeresrauschen verzichten...

ja, ja, ich kenn die kauzigen Leute aus der Drôme.
Haben weder Geld fuer ein vernuenftiges Schloss an der Haustuer noch lassen sie sich gegen ein kleines Trinkgeld ihre Autoscheiben an der Ampel verkratzen.... da bleibt ja nur noch der Pastis :D :D

Gruesse aus einem kleinen Ort an der côte ohne Meeresrauschen, das mich immer mehr an das Doerfchen von Asterix und Obelix erinnert :D

salut wolle
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Aperdurus
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Dienstag 15. Mai 2007, 22:06

wolle schrieb:
..........da bleibt ja nur noch der Pastis..........
....und selbst den müssen sie noch verdünnen, die hibous aus der Drôme!:(

Grüße aus dem Clos des chouettes

Aperdurus
Yoyo
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Samstag 19. Mai 2007, 17:54

Bine schrieb
Und klar weiss ich, was in der deutschen und speziell in der Nürnberger Gastronomie und Hotellerie läuft, ich bin ja schliesslich seit knapp 20 Jahren dort tätig..... ich habe den Beruf von der Picke auf gelernt.....von den Kneipen-/Diskotheken-/Restaurantaushilfsjobs über die Hotelfachlehre, Rezeptionistin, stellvertretende Geschäftsführerin eines Bistros, Empfangschefin und Direktionsasisstentin bis dann letztes Jahr den Hotelbetriebswirt und ganz ehrlich.... noch vor 1 1/2 Jahren hätte ich bestimmt nichts aufgemacht =)
aber ich denke, dass es sich in den letzten Jahren eben auch gezeigt hat, wer wirklich auch kaufmännisch mitdenkt und eben nicht nur "Wer nichts wird, wird Wirt" mal eben was aufmacht ohne grosses Nachdenken..... ich bin sehr vorsichtig, klar auch oft zweifelnd, ob ich es wirklich wagen soll.....
Oh, danke für die Info - hatte schon Angst, da will sich mal wieder jemand ohne Kenntnisse in das "kinderleichte" Abenteuer Gastronomie stürzen... Ich hatte schon zwei Restaurants in Frankreich und kann Laien davon nur abraten - insofern bin ich erleichtert und freue mich für Dich.

Und eine ganz persönliche Bitte: Achte darauf, dass die französischen Namen richtig geschrieben sind. ;-)
Zuletzt geändert von Yoyo am Samstag 19. Mai 2007, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Bine
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Samstag 19. Mai 2007, 18:57

Yoyo schrieb
Und eine ganz persönliche Bitte: Achte darauf, dass die französischen Namen richtig geschrieben sind. ;-)
Da ich mich nur ungern blamiere, hat einer meiner ehemaligen Lehrer an der Hotelfachschule, der praktischerweise Franzose ist, schon den Auftrag bekommen die Speisekarte abzusegnen... und da ich ja eh immer ein Zweifler bin, bekommt dann noch meine ehemalige Französischlehrerin das Ganze ebenfalls zum korrigieren ;)

An Alle:
Ich möchte mich nochmals ganz herzlich bei Euch bedanken für das ganz ganz tolle Feedback !!!! =) :D
stinkerchen
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Samstag 19. Mai 2007, 19:44

Na, Gott sei Dank. Sauce Bernaise wird es dann ja nicht auf der Karte geben ;). Champions sind auch immer sehr hübsch anzusehen :D
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Aperdurus
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Mittwoch 23. Mai 2007, 07:48

Salut Bine,

gestern als floc beim Ratespiel "Cerval" erwähnte, fiel mir gleich die Spezialität der Großregion Lyon ein "Cervelle des canuts".
Das Hirn der Canuts. Canuts waren die Weber an den Jacquard- Maschinen (Schiffchenweber).

Die bekamen von ihren Frauen zum Essen auf Arbeit einen fromage blanc (faisselle) mit, der gewürzt war mit Schalotten, Schnittlauch, Koriander, Petersilie, etwas Senf, piment de l´espelette und Knoblauch.
Von morgens bis zur Mittagspause waren die Aromen der Kräuter dann so richtig durchgezogen.

In vielen Lokalen hier südlich von Lyon, wo es früher ja auch eine Unzahl von allerdings "Seiden"webern gab, ist das cervelle des canuts auf der Speisekarte zu finden........ und zwar unter Desserts!

Gestern abend habe ich es mir gleich zubereitet. Köstlich!
Da dachte ich an Dein Lokal. Cervelle des canuts geht sowohl als Nachspeise, wie auch als amuse bouche.

Grüße aus dem Feinschmeckerdépartement Drôme

Aperdurus
Zuletzt geändert von Aperdurus am Mittwoch 23. Mai 2007, 07:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Bine
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Mittwoch 23. Mai 2007, 07:55

mhhhm, das klingt lecker =) .... habe ich mir gleich notiert...vielen Dank :)

Momentan stehe ich ein bisschen auf der Stelle, da meine Vorpächter gerade ein bissle rumspinnen und nicht zum vereinbarten Termin rausehen wollen <:(
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Floc
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Mittwoch 23. Mai 2007, 18:23

Immer wenn ich diesen Tread lese bekomme ich 'ne Pfütze auf der Zunge.
Napoleon51
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Donnerstag 24. Mai 2007, 00:36

Jetzt brauchen wir ja nur noch einen, der uns "einen ausgibt" wenn Bine eröffnet, das wär's. Wir alle an einem Tisch und Bine hätte den Umsatz ihres Lebens - bei den Anreisekosten käme es auf einen Pastis auch nicht mehr an.
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