Tipps zur Wohnungssuche in Frankreich

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Aussteiger
Beiträge: 10
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Freitag 24. Januar 2003, 10:19

Liebe Frankreich-Fans!

Ich habe meinen Traum verwirklicht, an die Côte d’Azur zu ziehen ;-)!
Mit der Wohnungssuche war es anfangs nicht einfach, v. a. verlangen die Makler eine Monatsmiete Provision!! Deshalb habe ich mich an eine Agentur gewandt (z. B.: BEP), bei der man eine Gebühr von 140 Euro zahlt, und dafür 5 Monate lang täglich die aktuellen Mietangebote durchstöbern kann und die Namen und Anschriften der Vermieter bekommt, mit denen man dann gleich Besichtigungstermine vereinbaren kann.
Diese Agenturen findet ihr in den Tageszeitungen (z. B. Nice Matin) ...innerhalb von einer Woche hatte ich mein Studio :-)!
Ich musste zwei Monatsmieten Kaution an die Vermieterin zahlen und eine Hausratversicherung (ca. 100 Euro/Jahr) abschließen!

Also, viel Glück bei der Wohnungssuche!

Euch einen schönen Tag und sonnige Grüße aus Nizza!
Christian
Wolfram Gagern
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Freitag 24. Januar 2003, 12:25

Hallo Aussteiger,
herzlichen Glückwunsch zum Studio.

Allerdings möchte ich ein paar allgemeine Dinge zu deinem Tipp anmerken.
Eine Monatsmiete Provision für einen Makler ist wenig, in D werden üblicherweise 2,3 Monatsmieten verlangt.
Der Vorteil eines Maklers ist, dass man nur im Erfolgsfall zahlen muss.
Unter den Agenturen, die gegen eine Gebühr Wohnungsadressen vermitteln, gibt es - jedenfalls in D - auch einige schwarze Schafe, die nur wertlose Adressen weitergeben. Das wird in F nicht anders sein.
Also vorher immer gut über die Seriosität des Unternehmens erkundigen.

Ist das von Dir angemietete Studio bereits möbliert? Ansonsten macht eine Hausratversicherung auf "Wunsch" des Vermieters keinen Sinn.

Gruß,
Wolfram
Pariser
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Freitag 24. Januar 2003, 12:41

Wegen der "Assurance Domicile" habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht wie "Aussteiger".
Viele Vermieter (egal ob Privat oder Agentur) verlangen eine solche Versicherung, die jedoch aus meiner Sicht eher als Haftpflichtversicherung zu verstehen ist.

Gerne wird diese im Übrigen an eine "Assurance Multi-Risque" angekoppelt, die dann auch Privat-Haftpflicht und Rechtsschutz (je nach Anbieter) beeinhaltet.
Wolfram Gagern
Beiträge: 183
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Freitag 24. Januar 2003, 14:17

Nach umfangreichen Ermittlungen :D bin ich zu folgendem Schluss gekommen:
Bei der assurance domicile handelt es sich wohl tatsächlich um eine "Mieter-Haftpflichtversicherung". Solche Mietsachschäden sind in D grundsätzlich in der üblichen privaten Haftpflichtversicherung abgedeckt.

Die 100 € im Jahr kommen mir daher etwas hoch vor, da man in D für eine gute private Haftpflicht (die ja viel mehr schützt, als die assurance domicile), wenn man ordentlich sucht, bereits ab ca. 70 € dabei ist (z.B. bei meiner haftpflichtkasse.de , "sehr empfohlen" von Finanztest 98 und Stiftung Warentest 98 und Finanztest Sep. 01; nein, ich bekomme keine Provision ;))

Falls Du - Aussteiger - also in D eine private Haftpflichtversicherung abgeschlossen hast, würde ich mich mal erkundigen, ob diese auch für Mietsachschäden in F gilt.
Dann erübrigt sich die assurance domicile vielleicht.
Wenn ich das richtig sehe, geht das z.B. bei meiner Versicherung, solange man innerhalb der EU wohnt. Voraussetzung ist, dass man eine deutsche Korrespondenzanschrift hat und das Geld von einem deutschen Konto abgebucht wird.

Gruß,
Wolfram
Pariser
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Freitag 24. Januar 2003, 14:41

Wolfram,
eine wesentliche Voraussetzung hast Du leider übersehen:
die frz. Gemeinde (sprich der Eigentümer oder Vermieter) muss (leider) die dt. Haftpflichversicherung akzeptieren. Dass das manchmal auch nicht funktioniert, habe ich erfahren müssen und somit neben der dt. Privat-Haftpflicht auch die frz. Assurance Multi-Risque laufen.

Des Weiteren hängt der Versicherungswert erheblich von der Grösse und Lage der Immobilie ab - wenn also unser Freund "Aussteiger" ein 200 qm Luxus-Appartment mit Blick auf den Hafen von St. Tropez hat, dann ist der genannte Beitrag wohl eher ein Schnäppchen...

A bientôt in diesem Sinne!
Wolfram Gagern
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Freitag 24. Januar 2003, 15:33

Schon klar. Die Versicherungskonditionen müssen natürlich gleich sein. Natürlich würden sich auch dann wohl die meisten franz. Vermieter sperren. Das wäre dann mal ein Fall für den EuGH ;)

Unter einem Studio verstehe ich allerdings kein 200-qm-Luxus-Appartment. Im Übrigen kommt es bei einer Versicherung natürlich im Endeffekt (d.h. was den Versicherungsbeitrag betrifft) nicht auf das Mietobjekt sondern auf die Deckungssumme der Versicherung an. Unterversicherungen im Immobilienbereich sind ja nicht selten. Mit den 1.000.000 € für Mietsachschäden in meiner Versicherung käme ich da z.B. schon ordentlich zurecht. Manche deutschen Haftpflichtversicherer haben die Deckungssumme allerdings auf 100.000 € begrenzt.
Ich hätte jedenfalls keine Lust, doppelt zu bezahlen, würde es aber natürlich tun, wenn es nicht anders ginge.
Naja, wir fischen hier im Trüben.
Einer unserer Auswanderer sollte es einfach mal versuchen und berichten...

Gruß,
Wolfram
Pariser
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Freitag 24. Januar 2003, 15:54

Paris/Frankreich gegen Köln/Deutschland?

Aus meiner nunmehr fast dreijährigen ERFAHRUNG in Frankreich habe ich die o.a. Punkte genannt. Ich lasse mich natürlich gerne berichtigen, aber bitte auch nur anhand von vergleichbaren Fakten und Erfahrungen. Die Uhren ticken hier halt anders.

Bon week-end aus Paris!
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