Wo lebt es sich am besten

Für alle Themen, die mit Frankreich in Zusammenhang stehen und die in keines der anderen Foren passen.
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Aperdurus
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Montag 5. Oktober 2009, 09:56

Salut,

jetzt haben wirs wieder einmal wissenschaftlich/statistisch bewiesen:
In Sachen Lebensqualität liegt Norwegen laut einer Uno-Studie weltweit an der Spitze. Deutschland schafft es nicht einmal unter die besten zehn Staaten - und fällt hinter Frankreich, Österreich, Italien oder die USA zurück.
Der ganze Artikel steht hier:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 72,00.html

Die ersten 9 Plätze:
1 Norwegen
2 Australien
3 Island
4 Kanada
5 Irland
6 Niederlande
7 Schweden
8 Frankreich
9 Schweiz
22 Deutschland

Wobei mir Norwegen trotz aller Lebensqualität ziemlich ungemütlich erscheint. :shock: Aber wahrscheinlich sind wir hier von den Temperaturen in Frankreichs Süden doch etwas verwöhnt. :)

Gruß aus der Drôme
Aperdurus
gittachen
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Montag 5. Oktober 2009, 23:24

ja.......
ich hatte gerade den Test.....
eine Woche Deutschland mit Spitzentemperaturen von 9 Grad. ( Nein , nicht in der Nacht!!!!)

Ich bin sooooooo froh, daß ich hier leben darf!!
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Gero
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Dienstag 6. Oktober 2009, 13:51

...och seit ihr empfindlich :wink:
als ich noch in F weilte, fand ich den Winter immer am interessantesten ...leider ist er insgesamt etwas zu lang in D.
Aber immerhin sollen es morgen 27 °C in BaWü werden....bin mal gespannt 8)
gittachen
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Dienstag 6. Oktober 2009, 14:35

nicht empfindlich :P
nur in BaWü ist viel besseres Klima als bei uns im Pott :cry:

9 Grad und REgen, :? gegen 25 :!:
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Floralys
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Dienstag 6. Oktober 2009, 18:44

Ich jammere auch mit.
Heute hatte man uns 22°C versprochen.
Geworden sind es leider nur 18. Aber dafür Regen reichlich. :(
Ach wie gern wäre ich F`s Süden. Grußb an alle die dort sein dürfen

Joachim
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Aperdurus
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Mittwoch 7. Oktober 2009, 12:22

Nur nebenbei:

ich bin gestern mit dem Cabrio bei 26° durch die Ardèche gebummelt und heute wieder zurück bei ebendenselben Temperaturen. :D
Ohne jetzt Euer Leiden verschärfen zu wollen. :wink:

Gruß aus der Drôme
Aperdurus
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Gero
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Mittwoch 7. Oktober 2009, 14:12

:D
ich glaube derzeit muss keiner in Europa leiden..höchstens die Pflanzen...
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Floralys
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Mittwoch 7. Oktober 2009, 14:43

Klar
bei uns im Garten die saufen gerade ab. :P
Zuerst monatelang nix, und jetzt wieder alles. Und wir drücken uns die Nasen an der Fenster platt. :cry:

Gruß

Floralys
gittachen
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Mittwoch 7. Oktober 2009, 17:11

18.10 Uhr 26,7 Grad :wink:

Hoffentlich bleibt es noch ein wenig so...... :!:
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Aperdurus
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Sonntag 11. Oktober 2009, 13:25

Salut,

um zum Thema zurückzukommen: Gestern habe ich in meinem Gemüsegeschäft die Zwiebelsorten gezählt, die zum Verkauf angeboten werden. Ohne Saatzwiebeln und ohne die Knoblauchsorten waren es genau 10 (zehn).
Ähnlich ist es mit Kartoffelsorten.
Diese Vielfalt der Auswahl trifft man auf allen Sektoren der Nahrungsmittel, ob es nun Butter, Tomaten, Käse sowieso, Salat, Äpfel, Trauben und anderes betrifft.
Hier zeigt sich wahre Lebensqualität.

Das nur nebenbei.

Gruß aus der sonnigen Drôme
Aperdurus
martini
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Freitag 16. Oktober 2009, 07:06

Salut,
um zum Thema, wo lebt es sich am besten, auch noch meinen Senf abzugeben: habe ein halbes Jahr in Cannes gelebt...ich fand's wunderbar dort! Das Klima, die Landschaft, ein Traum!!
Dort lebt es sich auf jeden Fall besser als im derzeit kalten Deutschland ;)
Napoleon51
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Freitag 16. Oktober 2009, 22:02

martini hat geschrieben:Salut,
um zum Thema, wo lebt es sich am besten, auch noch meinen Senf abzugeben: habe ein halbes Jahr in Cannes gelebt...ich fand's wunderbar dort! Das Klima, die Landschaft, ein Traum!!
Dort lebt es sich auf jeden Fall besser als im derzeit kalten Deutschland ;)
Salut Martini,
es gibt hier Mehrere, die glauben Dir das ungesehen, aus eigener Erfahrung :D
Volkmar
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Freitag 16. Oktober 2009, 22:41

Nach 6 Wochen an der Cote bin ich vor 5 Tagen wieder im saukalten und schneereichen Bayern angekommen. :cry: Doch ich spiele täglich mehrmals von STS "Ìrgendwann bleib i dann dort" und "I wui wieder hoam", wobei ich unter hoam St. Aygulf verstehe. :D
Hoffentlich halt ich bis Mai 2010 durch.
Gruß
Volkmar
Napoleon51
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Freitag 16. Oktober 2009, 23:22

St. Aygulf :D , da bin ich über 10 Jahre immer zum Essen hingefahren: "La Farfouillette", stadtauswärts, rechts, Richtung Les Issambres. Mit der Besitzerin haben wir immer noch Kontakt und sehen uns regelmäßig.
wolle
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Samstag 17. Oktober 2009, 09:03

Volkmar hat geschrieben:Nach 6 Wochen an der Cote bin ich vor 5 Tagen wieder im saukalten und schneereichen Bayern angekommen. :cry: Doch ich spiele täglich mehrmals von STS "Ìrgendwann bleib i dann dort" und "I wui wieder hoam", wobei ich unter hoam St. Aygulf verstehe. :D
Hoffentlich halt ich bis Mai 2010 durch.
Gruß
Volkmar
Haste etwa beim Roc d'azur mitgemacht...? :roll: :P

http://www.rocazur.com/index.php

salut wolle
bananarama
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Donnerstag 3. Juni 2010, 15:31

Also ich fand es in Australien auch sehr angenehm und kann diese Statistik diesbezüglich nur unterstützen!!

Aber Norwegen würde mich auch reitzen!!
provence
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Montag 27. September 2010, 11:36

meine Frau kommt aus Frankreich, wir leben aber in Deutschland. ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, dort ein paar Jahre zu leben. ich mag die Mentalität sehr gerne, das Wetter natürlich auch und die traumhafte Landschaft. und wenn man ein wenig Französisch lernt, ist die Kommunikation auch kein Problem mehr ;)
Jill25
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Montag 14. Februar 2011, 08:15

Hallo,
ich kann mir das schon gut vorstellen, dass es sich in Frankreich besser leben lässt als in Deutschland. Die Franzosen haben auch eien ganz andere Einstelung zum Leben - vor allem nicht so viel Hektik und Stress.
Also wenn ich nach Frankreich auswandern würde, dann nur in den sonnigen Süden. Ein schönes Leben an der Cote d'Azur geneßen - das wäre ein toller Traum.

Jill
Ameo
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Montag 14. Februar 2011, 17:14

Jill25 hat geschrieben:Hallo,
ich kann mir das schon gut vorstellen, dass es sich in Frankreich besser leben lässt als in Deutschland. Die Franzosen haben auch eien ganz andere Einstelung zum Leben - vor allem nicht so viel Hektik und Stress.
Also wenn ich nach Frankreich auswandern würde, dann nur in den sonnigen Süden. Ein schönes Leben an der Cote d'Azur geneßen - das wäre ein toller Traum.

Jill
Ach Jill,-
gerade diese ganz andere Einstellung der Franzosen zum Leben, die geht mir nach 12 Jahren Frankreich ziemlich auf den Senkel.
Ich werde auf jeden Fall nicht meinen Lebensabend in France verbringen. (Obwohl ich das ursprünglich mal gedacht hatte)
Land und Wetter sind sehr schön,- aber in Deutschland lebt es sich nicht wirklich schlecht.
Ameo
Carola
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Montag 14. Februar 2011, 20:27

Ach Ameo…
möchte man da jetzt fast sagen. Woher willst Du nach immerhin 12 Jahren Aufenthalt in F wissen, dass es sich in D „nicht wirklich schlecht lebt“? Auch dort haben sich Dinge verändert und wenn ich allein an den Bildungsstandard denke, sicherlich nicht zum Besseren. Wieder einmal stelle ich fest, dass trotz aller Annäherungen zwischen beiden Ländern die Mentalitäten und die Bereitschaft, damit zurechtzukommen, weit auseinander klaffen. Natürlich ist hier in F vieles…na sagen wir mal „anders“ als in D…ich gebe dennoch dem Leben in F mit all der Lebensqualität (welche aus Neid von vielen bestritten wird) die wir hier insbesondere an der Côte haben, den Vorzug gegenüber irgendwelchen deutschen Korinthenkackern die meinen, mit ihrer Arroganz und ihren finanziellen Mitteln andere Menschen in die Pfanne hauen zu können. Ich will hier nicht polemisch werden, aber sollten nicht gerade jene, die schon in beiden Ländern gelebt haben, eine differenziertere und objektivere Sichtweise an den Tag legen können?
A méditer…
Carola
Lennie
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Montag 14. Februar 2011, 22:19

Jill25 hat geschrieben:ich kann mir das schon gut vorstellen, dass es sich in Frankreich besser leben lässt als in Deutschland. Die Franzosen haben auch eien ganz andere Einstelung zum Leben - vor allem nicht so viel Hektik und Stress.
Ach ja? Wie sieht die denn aus, diese romantische französische "andere" Einstellung zum Leben?
Keine Hektik, kein Stress? Wohl noch nie im Alltag in Paris mit der RER unterwegs gewesen, "aux heures de pointe".... Willkommen in der Wirklichkeit. Das Erwachen dürfte bitter werden...
Ameo hat geschrieben: gerade diese ganz andere Einstellung der Franzosen zum Leben, die geht mir nach 12 Jahren Frankreich ziemlich auf den Senkel.
Was für eine "ganz andere Einstellung"? Zu was, bitte? Bisschen sehr einfach, so völlig argumentationslos global zu verurteilen.....

Kleines Geheimnis gefällig? Für alle potentiellen Auswanderer, die das nur aus dem Fernsehen oder dem Urlaub kennen und die so gerne diese netten, stimmungsvollen Wochenmärkte in der Provence besuchen und sich dort gepanschtes spanisches Olivenöl zu Apothekerpreise andrehen lassen: "La Côte" n'est pas la France. Loin de là! Au contraire.
Etwas mehr realistische Bodenhaftung wäre vielleicht angebracht.
Hört auf zu träumen. Informiert euch. Und zwar besser vor dem Umzug.
:twisted:

Gruß, Lennie
Ameo
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Dienstag 15. Februar 2011, 10:41

Ich will jetzt nicht noch Öl ins Feuer giessen.
Ich betone ausdrücklich: Das ist meine persönliche Erfahrung und die Konsequenz daraus.
Wenn Carola schreibt: "irgendwelchen deutschen Korinthenkackern die meinen, mit ihrer Arroganz und ihren finanziellen Mitteln andere Menschen in die Pfanne hauen zu können", dann möchte ich mich dazu nicht weiter äußern.
Übrigens: Arroganz gegenüber anderen (und anderen Sprachen) ist keine ausschließlich deutsche Unart.
Ausgangspunkt war ja die Aussage von Jill, die sich gut vorstellen kann, dass es sich in Frankreich besser leben läßt als in Deutschland, da die Franzosen eine andere Einstellung zum Leben haben.
Ich denke, Sie meint damit dieses, den Franzosen zugeordnete "savoir vivre".
Dass diese, evtl. sogar vorhandene Lebensphilosophie Freiheiten beinhaltet, die die Rechte anderer einschränken, belastet mich zunehmend.
Ich will mich nicht in der Addition von Kleinigkeiten und Erlebnissen mit Nachbarn, Behörden, Banken, Krankenhäusern und vor allem ARTISANS verlieren.
Wahrscheinlich liegt es auch nur daran, dass wir in unserm Ort immer die Ausländer bleiben und ich, trotz der langen Zeit dort, immer noch nicht gut genug die Sprache kann, um mir mal richtig "Luft" zu machen.
Ich meine, man kann in beiden Ländern gut leben......
und möchte mit meiner Meinung niemanden auf den Fuß getreten haben.
Salut Ameo
Jill25
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Dienstag 15. Februar 2011, 10:44

Hallo Lennie,
du kannst ja Paris nicht als Maßstab für ganz Frankreich nehmen.
Ich würde mich ja auch nicht in Paris niederlassen sondern wie ich schon erwähnt habe im sonnigen Süden. Da ist jedenfalls nicht so eine Hektik. Oder siehst du das anders?

LG Jill
Lennie
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Dienstag 15. Februar 2011, 12:41

Jill25 hat geschrieben: im sonnigen Süden. Da ist jedenfalls nicht so eine Hektik.
Hm. Kommt drauf an, wovon mal lebt.
Die Leute in der Tourismusbranche sehen das sicher etwas anders. Die haben hier sowohl die Hektik (6 bis 7 Tage-Woche, Urlaubssperre den ganzen Sommer über, Überstunden sind in der saure-Gurken-Zeit abzubummeln) als auch die Hitze und den Stress. Und obendrein die mickrigsten Gehälter des ganzen Landes (Arbeitslohn aus echtem Geld ersetzen wir hier gern durch Sonne, Wärme und "Lebensqualität").

Hat man keine finanziellen Sorgen und der Rubel rollt sowieso von selbst, findet man überall entspannte Atmosphäre, auch in Paris. Es reicht, wenn man sich erst auf die Socken macht, nachdem alle im Büro sind. Wenn dann noch die Sonne scheint, ist Paris eine wunderschöne Stadt.
Ameo hat geschrieben: Wahrscheinlich liegt es auch nur daran, dass wir in unserm Ort immer die Ausländer bleiben
Dieses Gefühl wird man hier im Süden länger haben als im Norden. Den in den Süden drängenden Nichtfranzosen geht ein Ruf wie Donnerhall voraus: Stinkreich sind sie angeblich alle, kaufen alles, was gut und teuer ist und treiben die Immobilien- (und andere) Preise in die Höhe. Lassen ihre (oft Zweit-) Häuser dann 9 Monate im Jahr leer stehen, während die Franzosen selber keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden.
Der Ausländer im Süden ist potentiell zunächst entweder Kunde - oder Konkurrent. Mitbewohner kommt später. Freund noch später.
Die Sprache spielt auch eine große Rolle. Franzosen kokettieren gern mit ihrer angeblich fehlenden Begabung, andere Sprachen zu lernen und geben sich in dieser Hinsicht kaum Mühe.... also sollte man in eigenem Interesse tunlichst selbst gut französisch sprechen, wenn man sich hier ansiedeln will.

Die Sache mit den Handwerkern (les artisans...) lässt sicher so manchem graue Haare wachsen (übrigens auch Franzosen!). Unqualifiziert und schlampig passt oft. Die zuverlässigsten in meiner Gegend sind peinlicherweise - Engländer... Meine Wasserhähne wechsle ich inzwischen bei Bedarf selber aus.
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Gero
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Dienstag 15. Februar 2011, 17:31

dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben.

Hab ja auch in beiden Ländern gelebt, studiert und freiberuflich gearbeitet

Ich glaube eher, dass der viel gerühmte Süden noch von einem Ruf profitiert, der längst Vergangenheit ist. Als viele befeundete Deutsche und darunter meine Eltern Ende der 60er in den Süden zogen, dort Bergerien für ein Appel und ein Ei erstanden, aus Ruinen wieder aufbauten und alles noch als Geheimtipp galt, kam es dem heutigen Ruf von Gelassenheit, Freiheit, Rotwein und Gauloise sicherlich sehr sehr nahe.
Heute ist dies - so meine ich- jedoch definitiv vorbei, und es kann sich dies nur noch derjenige leisten der wirklich finanziell sehr solide darsteht. Jetzt kommt es natürlich drauf an, was man will, aber man sollte sich nichts vormachen: es ist in den Großstädten im Süden genausau hektisch, dreckig und oberflächlich wie in dt. Großstädten. Und wer mal im Hochsommer im Stau in Montpellier gestanden hat, ist genau unentspannt wie in Frankfurt nur dass ihm sehr wahrscheinlich die Sonne nicht ganz so stark auf den Helm brennt.

Bei uns war das damals so, dass wir in unsere Zeit einigermaßen im Dorf integriert waren. Unser Vermieter war der Sohn einer der großen Winzerfamilien, wir sprachen fließend französisch und kamen dadurch gut zurecht, waren in Vereinen etc. Dennoch hatten wir auch die Kehrseiten der Medaillen, unaustehliche Nachbarn mit lauter Musik und Kampfhunden auf dem Balkon, die gerne nachts bellten - da muss man dann als "Ausländer" auch durch.

Sonne und Meer vor der Haustür, ohne Frage DAS IST Lebensqualität, aber leider nur ein Aspekt des täglichen Lebens. Die Mentalität ist im Süden schon etwas ganz Spezielles. Müll wird, so wie in der Tapas Bar am Boden, auch dort gerne mal aus dem Cabrio auf die Straße gekippt..es ist ja schließlich jemand von der städtischen Reinigung da, der das dann "wegmacht". Das hat uns nicht nur einmal auf die Palme gebracht, aber Hand auf Herz: das habe ich auch schon in D gesehn und die Bahnhöfe gleichen sich mülltechnisch. Ich sage immer es wird im Süden langsam besser, während es im Norden langsam "unordentlicher " wird....

Letztendlich muss man es es einfach mit sich selbst ausmachen und sollte jeden Fall einen Versuch starte, wenn sich die Gelegenheit bietet. Denn nur wer wagt gewinnt und kann dann vielleicht wirklich besser leben.
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Manfred Heger
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Dienstag 15. Februar 2011, 21:22

:!: Mon Dieu Gero, das hast Du aber gut rübergebracht!
Danke, Du hast mir mit jedem Satz aus dem Herzen gesprochen!

Mal sehen, wie der Faden hier weiter gesponnen wird...
Baquete
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Registriert: Donnerstag 17. Februar 2011, 12:55

Donnerstag 17. Februar 2011, 13:44

Deutschland is schon ok...Natürlich gibts besseres aber so vom sozialwesen usw sind wir gut dabei..
crepes-fan
Beiträge: 4
Registriert: Freitag 25. Februar 2011, 08:36

Freitag 25. Februar 2011, 12:07

Baquete hat geschrieben:Deutschland is schon ok...Natürlich gibts besseres aber so vom sozialwesen usw sind wir gut dabei..
Stimme da zu. Vielleicht ist die lebensqualität in anderen "reichen" ländern besser, aber unser sozialwesen ist garantiert besser als beispielsweise in den usa...
Staubi
Beiträge: 1
Registriert: Mittwoch 16. März 2011, 16:25
Wohnort: München

Mittwoch 16. März 2011, 16:32

Ich finde auch, dass es sich in Deutschland nicht schlecht lebt. Wir haben ein Gesundheitssystem, das zumindest größtenteils funktioniert, und unser Sozialwesen (das ja auch an einigen Ecken kränkelt) ist immer noch besser in einer Reihe anderer Länder. Ausserdem leben wir relativ sicher, was heutzutage ja eine Menge wert ist.
Mich würde interessieren nach welchen Kriterien die Länder bewertet wurden(oder steht das in dem Bericht, dann muss ich schnell mal reinschauen).
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