Jill25 hat geschrieben: im sonnigen Süden. Da ist jedenfalls nicht so eine Hektik.
Hm. Kommt drauf an, wovon mal lebt.
Die Leute in der Tourismusbranche sehen das sicher etwas anders. Die haben hier sowohl die Hektik (6 bis 7 Tage-Woche, Urlaubssperre den ganzen Sommer über, Überstunden sind in der saure-Gurken-Zeit abzubummeln) als  auch die Hitze und den Stress. Und obendrein die mickrigsten Gehälter des ganzen Landes (Arbeitslohn aus echtem Geld ersetzen wir hier gern durch Sonne, Wärme und "Lebensqualität").
Hat man keine finanziellen Sorgen und der Rubel rollt sowieso von selbst, findet man überall entspannte Atmosphäre, auch in Paris. Es reicht, wenn man sich erst auf die Socken macht, nachdem alle im Büro sind. Wenn dann noch die Sonne scheint, ist Paris eine wunderschöne Stadt.
Ameo hat geschrieben:
Wahrscheinlich liegt es auch nur daran, dass wir in unserm Ort immer die Ausländer bleiben
Dieses Gefühl wird man hier im Süden länger haben als im Norden. Den in den Süden drängenden Nichtfranzosen geht ein Ruf wie Donnerhall voraus: Stinkreich sind sie angeblich alle, kaufen alles, was gut und teuer ist und treiben die Immobilien- (und andere) Preise in die Höhe. Lassen ihre (oft Zweit-) Häuser dann 9 Monate im Jahr leer stehen, während die Franzosen selber keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden.
Der Ausländer im Süden ist potentiell zunächst entweder Kunde - oder Konkurrent. Mitbewohner kommt später. Freund noch später.
Die Sprache spielt auch eine große Rolle. Franzosen kokettieren gern mit ihrer angeblich fehlenden Begabung, andere Sprachen zu lernen und geben sich in dieser Hinsicht kaum Mühe.... also sollte man in eigenem Interesse tunlichst selbst gut französisch sprechen, wenn man sich hier ansiedeln will.
Die Sache mit den Handwerkern (les artisans...) lässt sicher so manchem graue Haare wachsen (übrigens auch Franzosen!). Unqualifiziert und schlampig passt oft. Die zuverlässigsten in meiner Gegend sind peinlicherweise - Engländer... Meine Wasserhähne wechsle ich inzwischen bei Bedarf selber aus.