Camping ohne Reservierung in der Hauptsaison?

Reiseziele, besondere Urlaubsformen (z.B. FKK, Reiterferien), Sehenswürdigkeiten...
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sonnip
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Sonntag 30. April 2006, 22:26

Hallo!
Wir planen 3 Wochen Camping mit einem VW-Bulli im Juli/August in Frankreich. Eine richtig schöne Tour an die Atlantikküste.

Wir machen unsere Touren gerne spontan, und wollen deshalb die Plätze nicht vorher reservieren. Hat jemand von Euch damit Erfahrungen? Könnte das ein Problem werden?

Es gibt doch nichts Schöneres, als sich im Urlaub ein bißchen treiben zu lassen. Aber wenn man keinen freien Platz findet, nützt die ganze Spontanität natürlich auch nichts...

Ich wär dankbar für ein paar Tipps!

Sonja
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Floc
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Sonntag 30. April 2006, 23:59

Salut

Juli/August ist Hauptsaison da ist es auf den CP am Meer rappelvoll, im Landesinneren bekommt man aber eigentlich immer ein Plätzchen.Aber zu diesem Thema und drumrum gibts hier noch einiges mehr, einfach mal die Suchfunktion benutzen !

Hier 3 Beispiele:

hier klicken

oder hier klicken

und hier auch


einfach mal Stöbern und wenn dann noch Fragen sind werden die hier gerne beantwortet.

Grüsse
Zuletzt geändert von Floc am Montag 1. Mai 2006, 00:06, insgesamt 1-mal geändert.
textspecht
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Montag 1. Mai 2006, 00:11

Salut,
ist zwar schon ein "paar" Jahre her, seit ich immer wieder gern mit einem Ford-Transit "Nugget" an der Atlantikküste unterwegs war. Aber ich glaube, die Konditionen sind seitdem nicht gerade einfacher geworden.

Im Norden sollte es eigentlich möglich sein, auch zu dieser Zeit unangemeldet anzurollen. In den den "harten" Ferienzentren der Bretagne oder an anderen touristischen Brennpunkten (z.B. Mt. St. Michel) könnte es eventuell eng werden, so daß Ihr notfalls auf einen Platz in weiterer Distanz von der Küste ausweichen müßt (Tip: Fahrräder mitnehmen).

Je näher man den Touristik-Zentren der südlichen Küste kommt, desto enger wird es. Da geht heute zu dieser Jahreszeit vermutlich gar nichts mehr ohne Voranmeldung. Ich habe dort im Süden schon vor 20 Jahren im Hochsommer Probleme gehabt, auch nur einen Übergangs-Stellplatz (üblicherweise gleich hinterm Klo-Gebäude, neben den Müllcontainern...) zu ergattern. Obwohl ich Bereitschaft zum längeren Aufenthalt signalisierte, der für Platzbetreiber grundsätzlich interessanter ist. Aber nix da, selbst wenn wir schon morgens um neun nach einem Stellplatz für die kommende Nacht fragten — da lief gar nichts, alles vorgebucht.

Das hat sicherlich auch damit zu tun, daß man Betreibern von Campingplätzen bezüglich Sicherheit und Sanitäreinrichtungen näher auf die Finger schaut, was ja gewiß kein Fehler ist.

Ein VW-Bus ist selten autark. Ihr braucht externe Toiletten, Duschen, Ent- und Versorgungsstellen für Abwasser und Frischwasser. — Tip: Viele Gemeinden in Frankreich haben ein "Camping Municipal" eingerichtet, das ohne oder zu geringen Kosten die einfachen Grundbedürfnisse erfüllt, gerade für die einzelne Übernachtung unterwegs (oft übrigens sauberer als manche kommerziellen Plätze an den Hauptstrecken!).

Im Süden solltet Ihr niemals am Rande der Hauptstrecken kampieren. Im günstigsten Fall werdet Ihr dort von der Gendarmerie oder dem CRS geweckt und ultimativ zum Weiterfahren in den nächsten Ort aufgefordert, wo Ihr auf dem Marktplatz, dem Camping Municiplal oder dem Parkplatz am Schwimmbad bessere Konditionen vorfindet. Im weniger guten Fall würden Euch sonst womöglich am Rande der Fernstraßen ein paar Schmalspur-Ganoven wecken, die Euch noch ein paar Knochen brechen, nur um an Euer dünnes Portemonnaie und die Billig-Kamera aus dem Geizistgeilmarkt zu kommen.
Die Fürsorge der Gendarmerie und des CRS ist hier durchaus berechtigt.

Wenn Ihr außerhalb zugelassener (und oft auch überwachter) Plätze im Bus übernachten wollt, sucht Euch Plätze fernab der großen Strecken. Ecken, wo man Euch nicht sofort sieht. Aber vergeßt nicht, daß "wildes Camping" in praktisch allen frz. Gemeinden offiziell untersagt ist.

Gute Reise, viel Spaß,
Heinz-Günter
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Floc
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Montag 1. Mai 2006, 00:41

Salut

Hab noch ein bischen gestöbert. Falls ihr zu den "Freistehern" gehört hier noch ein interessanter Link:

http://www.womo-sp.de.ms/
petilui
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Montag 1. Mai 2006, 07:15

Eine große Bitte an die "Freisteher"

Auch wenn Frankreich groß ist, jeder Grund und Boden hat auch einen Eigentümer und oft auch einen bestimmten Zweck zu erfüllen

Manches "freie" Plätzchen dient (spezielle an der Küste in kleinen Dörfern, dem Wald oder auch schon Dünen) den Dorfbewohnern als einziger Wendeplatz. Noch öfter, der Feuerwehr als Zufahrt.

Auch wenn dort kein Schild angebracht ist, welches die Nutzung regelt, sollte man sich nicht bedenkenlos niederlassen.

Es liegt in der Natur der Sache, daß Camper und besonders "Freisteher" ihre ganz individuelle Route "suchen". Es gibt viele, welche ganz rücksichtsvoll damit umgehen. Leider hat aber die Zahl der "Freibeuter" auf diesem Gebiet in den letzten Jahren, deutlich zugenommen. Es halfen weder Schilder noch Markierungen. Die Einheimischen bezahlen dafür mit Lebensqualität und zusätzlicher Belastung durch die Müllentsorgung, welche ja über die Wohnsteuer der Sesshaften bezahlt wird.

Natürlich denkt jeder, er sei ganz allein unterwegs. Jeder von den Hunderttausenden sucht dann sein individuelles Stell- bzw. Schlafplätzchen mit Meerblick, einen Steinwurf vom Strand.


In fast jedem größeren Ort gibt es Supermärkte mit entsprechenden Parkflächen, wo man nichts gegen Übernachter hat.

Der beste Tip zur Eingangsfrage ist nach meiner Meinung, im September fahren. Für Kenner sowieso.
Volkmar
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Montag 1. Mai 2006, 10:07

Hallo, es ist zwar schon etliche Jahre her, dass wir mit einem Wohnmobil durch F tourten. Unsere bevorzugten Stellplätze waren die Parkplätze an Friedhöfen, denn da war auch immer ein Wasserhahn in der Nähe. Auch Parklätze von Schwimmbädern. Schulen oder Sporteinrichtungen waren gut, denn diese Orte sind für Ganoven relativ uninteressant. Heutzutage würde ich mich lieber neben die Gendarmerie stellen. Schönen Urlaub wünscht Volkmar
textspecht
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Montag 1. Mai 2006, 20:11

petilui schrieb
Manches "freie" Plätzchen dient (spezielle an der Küste in kleinen Dörfern, dem Wald oder auch schon Dünen) den Dorfbewohnern als einziger Wendeplatz. Noch öfter, der Feuerwehr als Zufahrt.

Auch wenn dort kein Schild angebracht ist, welches die Nutzung regelt, sollte man sich nicht bedenkenlos niederlassen.
Du sprichst mir aus der Seele! Wir haben mit viel Aufwand an unserer Grundstückszufahrt eine (beschilderte) Sicherheitszone für unsere ein- und ausfahrenden Fahrzeuge eingerichtet. Trotzdem komme ich oft dreimal die Woche morgens nicht raus zum Bäcker, weil wieder irgendein Idiot mit seinem riesigen "Möbel-Wagen" zu faul war, die 1500 m bis zum nächsten Dorf-Marktplatz weiterzufahren, wo's außerdem auch Müllcontainer gibt. — Dann ist natürlich der Zoff garantiert!

Heinz-Günter
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Floc
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Dienstag 2. Mai 2006, 13:22

Wir sind selber mit einem selbsausgebauten Womo unterwegs und ärgern uns auch immer wieder über jene, die Petilui "Freibeuter" nennt. Ein paar Idi..... ruinieren den Ruf einer ganzen Gruppe. Und die Folge sind dann Verbote und Balken in 2 m höhe vor dem Parkplatz. Wir sind keine Freisteher sondern gehen jede Nacht auf einen Campingplatz aber wenn man tagsüber einmal wo halten will um z.B ein bischen Sightseeing zu machen, erlebt man dann das es massenweise leere Parkplätze (Nachsaison) gibt, die aber alle über 2 m gesperrt sind. Wem man das zu verdanken hat liegt auf der Hand. Andererseits verstehe ich auch die Gemeinde nicht. Warum richten die nicht Stellplätze ein ? Vor allem in der Vor- und Nachsaison könnte man doch einen der vielen Parkplätze öffnen.! Wir sind dann weitergefahren und haben unser Geld woanderst ausgeben.
Ich verstehe aber auch die genervten Anwohner die dann den Dreck und Ärger vor der Haustür haben.
Ich möchte aber eines betonen: Die meisten Womofahrer wissen sich zu benehmen aber es sind aber leider immer wieder ein paar schwarze Schafe dazwischen.
Ich persöhnlich verstehe die Freisteher gerade in Frankreich nicht. Frankreich hat 11 000 Campingplätze sie meist auch noch recht günstig sind (entgegen aller Vorurteile: die meisten Womofahrer sind keine Millionäre !!!) und wenn ich mir den Aufwand anschaue den manche treiben um ihr Womo zur Festung zu machen weil sie Angst haben beim freistehen dann verstehe ich sie zweimal nicht. Darauf angesproche warum sie denn nun nicht auf den Campingplatz gehen hört man dann sowas wie Freiheit und so. Naja...
Wer denn Freistehen will von mir aus aber er soll sich bitte immer so verhalten das man dort in 5 Jahren sich als Womofahrer auch noch sehen lassen kann und darf.
Es gibt auch inzwischen einige offizielle Stellplätze auf denen man mit dem Womo eine oder zwei Nächte stehen darf. Ich empfehle hier (mal wieder) in die nächste öffentliche Bibliothek zu gehen und die einschlägige Literatur (Reise- Camping und Stellplatzführer)zu studieren.

Floc
sonnip
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Freitag 5. Mai 2006, 12:37

Vielen Dank für die Tipps!
Keine Angst - "Freibeuter" sind wir nicht.
Ich denke, nach Euren Antworten und allem was ich so gelesen habe, ist es dann wohl besser, zumindest für einen Teil der Reise Plätze zu reservieren. Damit man das Meer nicht nur auf der Postkarte sieht...

Dann werde ich mich wohl mal an eine Grob-Planung machen.
Viele Grüße ins Netz,
Sonja
sonnip
Beiträge: 3
Registriert: Sonntag 30. April 2006, 22:18

Sonntag 7. Mai 2006, 13:28

Ich habe da nochmal eine Frage...
(Sorry, aber wir sind echt Frankreich-Urlaub-Neulinge - und die Reiseführer berühren das Thema Camping ja meist nur sehr am Rande.)

Wir haben überlegt, unsere Reise etwas in den Norden zu verlegen, da es a) im Süden so voll sein soll und b) so ein Bulli ja auch seine Zeit braucht, bis man erst mal an Ort und Stelle ist - und wir haben nur 3 Wochen Urlaub.
Also: Statt Atlantik-Küste wird es eher die Normandie werden.
Ist es dort tendenziell einfacher, ohne Anmeldung einen Platz zu bekommen oder womöglich sogar noch schwieriger, weil das ja das Urlaubsgebiet der Pariser ist?

Viele Grüße,
Sonja
herbertp
Moderator
Beiträge: 1317
Registriert: Dienstag 14. September 2004, 08:13

Sonntag 7. Mai 2006, 21:17

Hallo Sonja
Schönen Urlaub in der Normandie. Wir hatten nie Probleme, Campingplätze zu bekommen. Sonst fährt man zwei,drei Kilometer landeinwärts. Weg von den "Tummelpunkten".
Viele Grüße aus der Dordogne
Herbert
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