Also, ich lebe nun schon seit 5 Jahren in F und spreche entsprechend Französisch (fließend bis argo

) - hatte aber auch das Glück, in einem Betrieb zu landen, wo fast nur Franzosen arbeiten. Da kommt das zwangsläufig.
Meine Erfahrungen sind sehr zwiespältig. Die Ansicht, wonach Franzosen anderen Sprachen gegenüber verschlossen wären, kann ich nicht wirklich teilen. Meist sind sie einfach schüchtern und trauen sich nicht, Englisch zu reden, noch häufiger sind sie aber auch einfach zu faul dazu

(kann bestätigen, dass es sehr anstrengend ist, in einer Fremdsprache dauerhaft zu konversieren, das ist nicht vergleichbar mit der Schulsituation, wo man mal am Tag nen Satz sagt ...). Besonders jüngere sind da auch eher bereit, Englisch (oder auch ein paar Brocken Deutsch) zu reden (ältere Semester können es halt oft nicht, wie in D halt auch). Allerdings sollte man - schon aus Höflichkeit - Bemühen zeigen, sich wenigstens auf frz. unterhalten zu wollen. Das wirkt oft Wunder und meist fallen sie dann auch von sich aus ins Englische.
Ich kann auch bestätigen, dass die Franzosen (habe Erfahrungen aber hauptsächlich nur mit Parisern gemacht) offen sind und man durchaus einfach einen Kontakt aufbauen kann, allerdings habe ich den Eindruck gewonnen, dass das ganze immer nur oberflächlich bleibt. Also ich würde einen Großteil meiner frz."Kontakte" nicht als "Freundschaften" bezeichnen, sondern bestenfalls als "Bekanntschaften". Ich frage mich auch immer, wieso unter meinem hießigen Freundeskreis, den ich durchaus habe, meist selbst Ausländer sind und teilweise aus aller Herren Länder kommen... und das ist DEFINITIV nicht Absicht ...
es sind da durchaus auch Franzosen darunter, aber angesichts dessen, dass sie die Mehrheit der Gesellschaft, in der ich lebe, darstellen, doch nicht proportionel vertreten ...