zuerst möchte ich mich vorstellen, da ich neu in diesem Forum bin. Mein Name ist Sabrina und komme aus Nordrhein-Westfalen. Zusammen mit meinem Mann haben wir eine Immobilie im Südwesten Frankreichs, in Aquitanien gekauft. Nun ja, Immobilie ist ein bisschen übertrieben, es handelt sich hierbei um eine Scheune, die allerdings um einen Certificat d'urbanisme verfügt, das heißt, dass sie in ein Ferienhaus umgewandelt werden darf. Darüber hinaus befindet sich die Scheune auf einem Grundstück von ca. 1,5 ha.
Wir haben die Finanzierung über eine Bank in Deutschland, sowie mit Eigenkapital hinbekommen. Jetzt stehen wir kurz davon den Vorvertrag, den "compromis de vente" zu unterschreiben. Wir haben auch mehrere Fragen, weshalb ich mich entschlossen habe hier ins Forum zu schreiben, in der Hoffnung, dass jemand vielleicht Rat weiß.
1. An unserem zukünftigen Grundstück vorbei (in unmittelbarer Nähe, hier sprechen wir von etwa 8 Meter) gibt es einen kommunalen Weg, der seit Jahren von der Kommune instandgesetzt werden sollte. Dieser Weg ermöglicht uns den Zugang zur Scheune. Wir haben eine mündliche Zusage von der Mairie erhalten, dass sie sich darum kümmern würden. Selbst der Eigentümer hat uns versichert, dass wenn wir den Compromis de vente unterschreiben, will er sich selbst um die Reparatur kümmern und die Kosten von der Mairie zurückverlangen. Das steht schriftlich als auflösende Bedingung in der "offre d'achat", dem Kaufangebot, welches von uns, dem Eigentümer und dem Makler unterschrieben worden ist.
Das Problem dabei: der Makler hat uns vor ein paar Tagen kontaktiert und meinte, dass der Notar eine solche Bedingung (Reparatur der Partie vom Zugangsweg) nicht im Vorvertrag aufnehmen kann. Der Grund dafür sei, dass durch den "compromis de vente" sich der Eigentümer ändern würde und man könnte den ehemaligen Eigentümer nicht zu so was verpflichten können.
Wir finden das ein bisschen seltsam, da uns bisher versichert wurde, eine solche aufschiebende Bedingung im Vorvertrag eintragen zu lassen wäre kein Problem. Im Prinzip schlägt uns der Makler vor, Risiko zu spielen und auf das Wort des Verkäufers zu vertrauen, was wie nicht unbedingt tun wollen. Falls etwas schief läuft oder die Mairie weigert sich im Nachheinein sich darum zu kümmern, werden all die Versprechungen keinen Wert haben, da wir keinen Beweis hätten. Der Eigentümer hat sich bereit erklärt, sobald wir den compromis de vente unterschrieben haben, sofort mit der Reparatur anzufangen und uns Bilder davon zu schicken, d. h. er würde gleich am nächsten Tag damit anfangen, so dass wir immer noch die 7 Tage hätten, uns ohne Verluste vom Kauf zurückzuziehen.
Zu meiner Frage: weiß jemand von einem Grund, weshalb die o.g. auflösende Bedingung nicht im Vorvertrag aufgenommen werden kann? Wie sollten wir diese Situation handhaben?
2.Ich habe dem Notar alle benötigte Dokumente geschickt, zusammen mit einer E-mail in der ich ihm alle Details erläutert haben. Mein Französisch ist durchaus ok, natürlich bin ich keine Muttersprachlerin, bin aber durchaus in der Lage eine vernünftige E-mail zu schreiben und kann auch komplizierte Texte in der Sprache gut verstehen. Das war vor 2 Wochen und wir haben bisher von ihm persönlich nichts gehört. Nur das, was er uns duch den Makler über die auflösende Bedingung wissen ließ. Weiß jemand zufällig, wie lange die Bearbeitung dauert, oder wie lange man auf den "compromis de vente" warten muss? Mein Mann möchte nämlich noch in diesem Herbst, nicht nur unterschreiben, sondern auch erste Reparaturen vornehmen und dafür müssen wir eine Erlaubis von der Mairie erhalten. Wir können sie aber nicht beantragen, solange wir nichts haben, das uns das Eigentum de Hauses bescheinigt.
3. Wir haben ebenfalls den Notar in der E-mail gefragt, ob es auf unserem Grundstück irgedwelche "servitudes" gibt, im Prinzip ist es seine Pflicht uns darüber zu informieren, oder?
Ich wäre dankbar, wenn jemand zumidest Einiges zu unseren Fragen sagen könnte.
Vielen Dank im Voraus.

Sabrina