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Verfasst: Mittwoch 21. Februar 2007, 14:07
von wolle
...in Frankreich, wer kennt sich aus?

Hallo, bevor ich schlafende Hund wecke... frag ich erstmal das Forum :)

Wie jedes Jahr um diese Zeit flattern mir Depotaufstellungen, vorgedruckte Formulare fuers deutsche FA meiner Banken ins Haus.
Nun habe ich aber 2006 in Frankreich verbracht und auch keinen Wohnsitz mehr in D.
Ausserdem habe ich keinerlei Einkuenfte aus Arbeit und so'n Schweinkram hier F, bin also steuermaessig nicht erfasst.
Mir ist schon klar das man in dem Land wo man lebt auch seine Steuern zu zahlen hat ;)
Nun sind meine Aktiendepos ein bisschen gestreut... einige in D, einige in F.... was mach ich also, als braver Buerger?
Ach ja, sind die Spekulationsfristen beim Wertpapierhandel wie in D, also 1 Jahr?
legale Antworten hier, gute Ratschlaege besser an meine e-mail
"alooha@boursomail.com" :D


salut wolle

Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 12:30
von herbertp
Hallo Wolle
Interessant Deine Frage! Mal sehen, ob ich von meinen Nachbarn hier erfahre, wie das laeuft. Solche Sorgen habe ich ja leider nicht. Die Ausschüttungen meines Esels werden unversteuert im Garten angelegt.:D aber wenn ich Dich richtig verstehe, dann hast Du in D keinen Wohnsitz mehr, und auch keine Steuerkarte, die ... Dann denke ich, hast Du Die Pflicht, Dich beim frz Steueramt anzumelden und dort ... auf jeden fall ist das wichtig, wenn Du die tolle Steuerabschreibung fûr Investition in erneuerbare Energie nutzen willst.
salut Herbert

Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 19:59
von herbertp
Hallo Wolle
<<was mach ich also, als braver Buerger?>>
meine frz Quelle habe ich heute nachmittag ausgefragt. Wenn Du 181Tage in F lebst, bist Du hier steuerpflichtig und musst Dich zumindest beim Steueramt anmelden. Wenn Du wartest, bis die Dich von selbst finden, kann es eine Geldstrafe geben ...
salut herbert

Verfasst: Donnerstag 22. Februar 2007, 23:54
von wolle
Danke Herbert,
weiss ich doch jetzt das ich nichts ueberstuerzen muss... denn wenn ich mich richtig erinnere war ich 2006 eigentlich nur 180 Tage in Frankreich.. ;)
Solltest dein Nachbar noch weitere Infos haben... immer her damit,
spez. Wertpapierhandel :)

Die Ausschuettungen deines Esels sind natuerlich nur dann steuerfrei, solange es sich nicht um Ausschuettungen aus einem Goldesel handelt... ueberpruef das lieber noch mal :D

salut wolle

Verfasst: Freitag 23. Februar 2007, 06:44
von ReneG
Hallo,

bzgl. Aktien usw.:

Eine Spekulationsfrist gibt es, so wie ich das verstehe, nicht. Das war die gute Nachricht.

Die schlechte ist:
Gewinne aus den Verkauf von Wertpapieren sind nur dann steuerfrei wenn für maximal 15000€ pro Jahr verkauft wird. Darüber werden 16% Steuer plus 11% RDS auf den gesamten Mehrwert fällig.

René

Verfasst: Freitag 23. Februar 2007, 07:12
von ReneG
"Kleine" Korrektur zum vorherigen Post:

ab 1.1.2007 sind es nicht 15000€, sondern 20000€.

Für Wertpapiere, die nach dem 1.1.2006 gekauft wurden gibt es so etwas wie eine 6-Jahres Spekulationsfrist. Im 7ten Jahr kann ein Abschlag von 1/3 des Mehrwerts geltend gemacht werden, im 8ten Jahr ein Abschlag von 2/3. Ab dem 9ten Jahr ist der Mehrwert steuerfrei.

Für Wertpapiere, die vor dem 1.1.2006 gekauft wurden, läuft die 6-Jahresfrist ab dem 1.1.2006.

Die 11% RDS sind immer fällig, egal ob für weniger als 20000€ verkauft wurde, oder die 6,7,8,9 und mehr Jahresfrist gilt. Die RDS wird normalerweise direkt von der Bank erhoben.

Hoffe das ist nicht zu verwirrend dargelegt, mein Deutsch rostet so langsam ein.

René

Verfasst: Freitag 23. Februar 2007, 10:26
von wolle
Hallo René,
nein ueberhaupt nicht verwirrend, alles kapiert! Grand merci :)
Eine Frage noch.... kungeln die Banken und FA in France zusammen? Meine, melden die Banken die Transactionen ihrer Kunden an die Behoerde? :)

salut wolle

Verfasst: Freitag 23. Februar 2007, 11:08
von ReneG
Hallo,

ich denke die Banken geben Transaktionen mit sicherheit an die Steuerbehörden weiter. Meine Bank hat das jedensfalls getan und zugegeben.

Auch werden infos über Vermögensverhältnisse innerhalb der EU immer mehr ausgetauscht (da kann auch schnell 'mal Post bzgl. der Vermögenssteuer ISF ins Haus flattern, aber das ist eine ganz andere Geschichte).

Salut, René

Verfasst: Sonntag 27. Mai 2007, 22:02
von Maximilian
Hallo,

ich bin gerade durch Zufall auf Euren Beitrag gestossen. Ich (deutsche Staatsangehörigkeit, aber seit letzten Jahres in Frankreich berufstätig (erst in einem Praktikum, und nun auch in einer ersten festen Antellung) stelle mir ähnliche Fragen:

1. Die Frage, wie Aktiengewinne zu versteuern sind, wurde in diesem Forum ja durch Réne bereits beantwortet.

2. Dagegen frage ich mich, ob auch Verluste gültig gemacht werden können?

3. Was ist mit Zinsen, Dividenden aus Aktien/Fonds zu machen, die auf meinem deutschen Konto gutgeschrieben werden? Ich glaube hier wirds richtig kompliziert, dann gäbe es ja noch die Möglichkeit der Bank einen Freistellungsauftrag einzureichen damit sie nicht 30% der Dividenden/Zinsen ans Finanzamt abführt. Andererseits, ohne Freistellungsauftrag, würde man ja bereits 30% an das deutsche Finanzamt abführen, und dann müsste man die Gewinne nochmal in Frankreich angeben? Oder kann man die vom deutschen Finanzamt "zurückfordern" sobald man sie dann nochmals in Frankreich entrichtet hat?

Und zu guter Letzt noch eine generelle Frage: Ist es nötig, dass ich meiner Steuerbehörde in Deutschland mitteile dass ich nun in Frankreich lebe und steuerpflichtig bin?

Schon mal Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten!

Viele Grüsse,
Maximilian

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 12:13
von Regina
Ein tolles Thema, ich ärgere mich damit auch rum, und frage mich liegts an mir oder an "Europa" und dass alle Staaten einem das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Und das trotz großzügigem UNTERschreitens aller Freigrenzen hinsichtlich Aktienbesitz etc.

Was ich beitragen kann:

Einen Freistellungsauftrag kann man in Deutschland nicht stellen, wenn man dort keinen Wohnsitz mehr hat.

Meine Aktien sind auf einem Depot in Deutschland.
Bei den Dividendenzahlungen wird IMMER Kapitalertragssteuer einbehalten, obwohl ich keinen Wohnsitz dort mehr habe und auch sonst kein Einkommen. Die Bank versteift sich auf "das geht nicht anders", kann da jemand was zu sagen?

Das deutsche Finanzamt wollte von mir eine Einkommenssteuererklärung, weil ich noch Konten in D habe. Trotz 360 Tagen Aufenthalts in F und Bescheinigung der mairie über unseren ständigen Wohnsitz.

Also hole ich mir die einbehaltene Steuer per deutscher Steuererklärung zurück. (Dafür zahle ich mir selbst Vergnügungssteuer :) )

Ich habe dieses Depot dem franz. FA mitgeteilt und versteuere den Nettogewinn mit 18% (also günstiger als in D und ich kann ruhig schlafen).

Kann jemand was dazu sagen, wenn in D das neue Aktiensteuergesetz kommt und man alle Gewinne versteuern muss, ob es sich da nicht ehr lohnt, vorher zu verkaufen? Ich habe die Aktien schon mind. über 7 Jahre und es sind nicht wirklich Beträge. Oder wie kriege ich das steuerfrei weil Wohnsitz in F hin?

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 13:41
von cassis
Salut,

Warum die Aktien nicht in einem anderen Land deponieren?

Gruss Klaus

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 14:59
von wolle
...Warum die Aktien nicht in einem anderen Land deponieren?...

Hallo Klaus,
weil der transfer umstaendlich, langwierig und teuer ist!

Aber ich wuerde es machen, wenn ich in F eine Bank wuesste bei der Daytrading und ausserboerslicher Handel moeglich ist.

Wie z.Bsp. die 'comdirect' in D...
Bis jetzt habe ich die aber noch nicht gefunden :(

salut wolle

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 18:43
von Maximilian
Ich bin auf der Ausschau nach einem guten Fondssparplan. Da gibt es bei deutschen Anbietern oft interessante Rabatte beim Kauf. Kennt da jemand eine französische Alternative?

Ausserdem kenn ich mich auf dem deutschen Aktienmarkt auch besser aus als auf dem französischen. Ich bin mir nicht mal sicher ob ich über einen französischen Anbieter z.B. so ohne weiteres M-Dax Werte kaufen könnte.

Aber ich lerne natürlich gerne dazu...

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 19:24
von wolle
Hallo Maximilian,
Fondssparplane? Keine Ahnung, aber deine franz. Bank muesste da helfen.
Fonds selbst gibt es genug und die Informationen ueber Zusammensetzung, Risiko ect. finde ich ausfuehrlicher als bei deutschen Fonds. Guck mal unter 'sicav'
Ansonsten sind die Franzosen Aktienmuffel, der CAC nicht gerade der wichtigste Index :) und kaufen kann man auch nicht alles hier.

Interessant ist aber ein franz. Depot allemal schon wegen den Neuemissionen an die du sonst nicht rankommst.

Aber wie gesagt, ich bin immer noch auf der Suche nach einer franz. Directbank mit den Vorzuegen der Comdirect.
Wenn jemand infos hat, immer her damit :)

salut wolle

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 19:39
von wolle
Ach so... klar, M-DAX geht und EuroStoxx sowieso, zumindest bei der Credit Agricole.

salut wolle

Verfasst: Dienstag 29. Mai 2007, 20:41
von cassis

Verfasst: Mittwoch 30. Mai 2007, 12:19
von wolle
Danke Klaus,

monabanq klingt interessant, allerdings kann man auf der Seite nicht viel ueber Aktienhandel erfahren ausser das der transfer kostenlos ist.
Also habe ich die Documentation angefordert, on verra.

Consors... ne, ist mir zu deutsch und dann noch Partner der BNP Paribas...
die petzt dann wahrscheinlich gleich an zwei Finanzaemter :D

salut wolle

Verfasst: Donnerstag 31. Mai 2007, 08:47
von les cigales