Verfasst: Donnerstag 24. März 2005, 22:15
Salut, bonsoir!
Vor einigen Wochen bin ich hier im Süden nun endgültig mit Hab' und Gut angekommen, glücklich das Pendeln Berlin / Montpellier der Vergangenheit angehören lassen zu können. Habe keinen Zweifel über die gewonnene Lebensqualität (Sonne, Wärme, Menschen, die munter wie die Vögel zwitschern... Landschaft, die ich nicht mehr missen möchte) ...
Dennoch plagen mich ein paar Probleme in der Umstellung des alltäglichen Lebens. Ach so gewohnte "einfache" Dinge ..wie z.B. das Einrichten des Daseins als Freiberufler. Darf ich einfach so? Oder was muss ich am Ende alles in die Wege leiten? Das ist aber ein weiteres Thema...
Mehr drückt mich der Schuh in Sachen Auffindung eines guten Zahnarztes, der sich auch der Prophylaxe widmet. Mir ist leider absolut angeraten etwa 4x im Jahr eine ausgiebige Reinigung von Zahn und Zahnfleisch vom Profi machen zu lassen, um Schlimmeres im Zaum zu halten.
Es revoltiert in mir, zu glauben, das die in Deutschland mittlerweile doch recht übliche Behandlung, hier bei weitem noch nicht zum Alltagsgeschäft gehört. Vielleicht nie gehören wird. In "Le Vigan" habe ich zwar nun einen Zahnarzt gefunden (Chirugien-dentiste), der mir von vielen ortsansässigen Menschen wirklich empfohlen wurde, doch der würde das Problem lieber chirugisch anpacken. Wo keine Taschen mehr sind, kann sich auch keine Bakterie mehr verstecken. Ganz logisch und auch nicht von der Hand zu weisen. Nur leider auch sehr teuer. Und eben nicht die sanfte, aufbauende Methode.
Erst nach mehrmaligen Nachhaken, hat dieser Doktor mir dann doch einen Termin zur Prophylaxe eingeräumt. Aber ich bin so gar nicht sicher, ob er und ich die gleichen Vorstellungen von der Behandlung haben. Mein Französisch ist leider noch nicht so Klasse, das ich schnell nach dem "wieso, weshalb, warum (na, das weiß ich ja eigentlich auch alles leidlich), also vor allem nach dem "wie" fragen kann. Geschweige denn, alles in der Antwort enthaltene auf Anhieb verstehe. Noch keine gute Verhandlungsbasis. Ich weiß. Aber das wird schon noch. In Deutschland jedenfalls kostet mich dies "Vergnügen" etwa 80 EUR - hier sollen es gerade mal 28 EUR sein!?!
Im krassen Gegensatz dazu, bekam ich von ihm noch einen Kostenvoranschlag für eine eventuell zu erneuernde Krone (Keramik) und Erneuerung der darunterliegenden Füllung : 1.700 EUR! Das ist doch wahrlich nicht wenig, oder? Ich möchte mir fast ein Angebot von meiner Berliner Praxis machen lassen. Mir ist, als seien die deutlich preiswerter. Dann würde sich vielleicht sogar die Reise lohnen. Aber eigentlich steht mir so gar nicht der Sinn danach, zum Arzttouristen zu werden. Ein Zahnarzt um "die Ecke" ist doch einfach besser...
On verra, ich habe den Termin zur Prophylaxe dennoch erstmal genommen. Leider ist er erst Mitte April. Obwohl ich bereits ganz gehörige Beschwerden habe. In Berlin konnte ich bei akuten Beschwerden schnell mal zwischendurch reinkommen, die Tasche wurde gereinigt, ein Medikament hat schnell beruhigt. Irgendwie normal.
Lange Rede, kurzer Sinn: Vielleicht kennt jemand in Montpellier oder Umgebung (ich lebe in Le Vigan (Gard) - etwa 40km nordwestlich) eine Zahnarztpraxis, die "verwöhnten" Deutschen mit Wissen und Technik auf der Höhe-der-Zeit" Hilfe anbieten? Und das nicht nur zu einer Millionen Euro.
Und da ich schon am Fragen bin: Wenn ich mich hier als Freiberufler /Grafikerin versichern möchte, was wäre ratsam (zu beachten)? Wenn ich richtig gestöbert habe, ist z.B. die "canam" zuständig (...meine Güte, was für ein Land der Abkürzungen. Diese Leidenschaft der Franzose erleichtert das tägliche Leben nicht gerade sehr). In Deutschland bin ich noch in der Künstlersozialkasse versichert. Gibt es etwas ähnliches hier?
Und was mache ich, wenn ich hier noch keine zukünftigen Projekte vorweisen kann, die meinen Willen zur Selbstständigkeit belegen? Ich bin nicht total davon abhängig, hier davon zu leben. Möchte aber Stück um Stück wieder eine kleine Selbstständigkeit aufbauen.
Ich habe von einer Möglichkeit der "Mini-Firma" gelesen (... Mini-entreprise? das französische Wort ist mir entfallen). Aber die dazugehörigen Voraussetzungen nicht gefunden. Vielleicht wäre das der Zuschnitt, den ich erstmal brauche. Noch ist ein kleiner Fuß versicherungstechnisch in Deutschland, aber eigentlich soll der nur noch wenige Wochen dort stehen. Wenn, dann schon richtig!
Denn trotz aller Starthoppeleien und Ungemütlichkeiten, weil das Gewohnte plötzlich fehlt: Es ist verflixt schön hier!
In diesem Sinne,
bonne soirée, bonne nuit!
annett
Vor einigen Wochen bin ich hier im Süden nun endgültig mit Hab' und Gut angekommen, glücklich das Pendeln Berlin / Montpellier der Vergangenheit angehören lassen zu können. Habe keinen Zweifel über die gewonnene Lebensqualität (Sonne, Wärme, Menschen, die munter wie die Vögel zwitschern... Landschaft, die ich nicht mehr missen möchte) ...
Dennoch plagen mich ein paar Probleme in der Umstellung des alltäglichen Lebens. Ach so gewohnte "einfache" Dinge ..wie z.B. das Einrichten des Daseins als Freiberufler. Darf ich einfach so? Oder was muss ich am Ende alles in die Wege leiten? Das ist aber ein weiteres Thema...
Mehr drückt mich der Schuh in Sachen Auffindung eines guten Zahnarztes, der sich auch der Prophylaxe widmet. Mir ist leider absolut angeraten etwa 4x im Jahr eine ausgiebige Reinigung von Zahn und Zahnfleisch vom Profi machen zu lassen, um Schlimmeres im Zaum zu halten.
Es revoltiert in mir, zu glauben, das die in Deutschland mittlerweile doch recht übliche Behandlung, hier bei weitem noch nicht zum Alltagsgeschäft gehört. Vielleicht nie gehören wird. In "Le Vigan" habe ich zwar nun einen Zahnarzt gefunden (Chirugien-dentiste), der mir von vielen ortsansässigen Menschen wirklich empfohlen wurde, doch der würde das Problem lieber chirugisch anpacken. Wo keine Taschen mehr sind, kann sich auch keine Bakterie mehr verstecken. Ganz logisch und auch nicht von der Hand zu weisen. Nur leider auch sehr teuer. Und eben nicht die sanfte, aufbauende Methode.
Erst nach mehrmaligen Nachhaken, hat dieser Doktor mir dann doch einen Termin zur Prophylaxe eingeräumt. Aber ich bin so gar nicht sicher, ob er und ich die gleichen Vorstellungen von der Behandlung haben. Mein Französisch ist leider noch nicht so Klasse, das ich schnell nach dem "wieso, weshalb, warum (na, das weiß ich ja eigentlich auch alles leidlich), also vor allem nach dem "wie" fragen kann. Geschweige denn, alles in der Antwort enthaltene auf Anhieb verstehe. Noch keine gute Verhandlungsbasis. Ich weiß. Aber das wird schon noch. In Deutschland jedenfalls kostet mich dies "Vergnügen" etwa 80 EUR - hier sollen es gerade mal 28 EUR sein!?!
Im krassen Gegensatz dazu, bekam ich von ihm noch einen Kostenvoranschlag für eine eventuell zu erneuernde Krone (Keramik) und Erneuerung der darunterliegenden Füllung : 1.700 EUR! Das ist doch wahrlich nicht wenig, oder? Ich möchte mir fast ein Angebot von meiner Berliner Praxis machen lassen. Mir ist, als seien die deutlich preiswerter. Dann würde sich vielleicht sogar die Reise lohnen. Aber eigentlich steht mir so gar nicht der Sinn danach, zum Arzttouristen zu werden. Ein Zahnarzt um "die Ecke" ist doch einfach besser...
On verra, ich habe den Termin zur Prophylaxe dennoch erstmal genommen. Leider ist er erst Mitte April. Obwohl ich bereits ganz gehörige Beschwerden habe. In Berlin konnte ich bei akuten Beschwerden schnell mal zwischendurch reinkommen, die Tasche wurde gereinigt, ein Medikament hat schnell beruhigt. Irgendwie normal.
Lange Rede, kurzer Sinn: Vielleicht kennt jemand in Montpellier oder Umgebung (ich lebe in Le Vigan (Gard) - etwa 40km nordwestlich) eine Zahnarztpraxis, die "verwöhnten" Deutschen mit Wissen und Technik auf der Höhe-der-Zeit" Hilfe anbieten? Und das nicht nur zu einer Millionen Euro.
Und da ich schon am Fragen bin: Wenn ich mich hier als Freiberufler /Grafikerin versichern möchte, was wäre ratsam (zu beachten)? Wenn ich richtig gestöbert habe, ist z.B. die "canam" zuständig (...meine Güte, was für ein Land der Abkürzungen. Diese Leidenschaft der Franzose erleichtert das tägliche Leben nicht gerade sehr). In Deutschland bin ich noch in der Künstlersozialkasse versichert. Gibt es etwas ähnliches hier?
Und was mache ich, wenn ich hier noch keine zukünftigen Projekte vorweisen kann, die meinen Willen zur Selbstständigkeit belegen? Ich bin nicht total davon abhängig, hier davon zu leben. Möchte aber Stück um Stück wieder eine kleine Selbstständigkeit aufbauen.
Ich habe von einer Möglichkeit der "Mini-Firma" gelesen (... Mini-entreprise? das französische Wort ist mir entfallen). Aber die dazugehörigen Voraussetzungen nicht gefunden. Vielleicht wäre das der Zuschnitt, den ich erstmal brauche. Noch ist ein kleiner Fuß versicherungstechnisch in Deutschland, aber eigentlich soll der nur noch wenige Wochen dort stehen. Wenn, dann schon richtig!
Denn trotz aller Starthoppeleien und Ungemütlichkeiten, weil das Gewohnte plötzlich fehlt: Es ist verflixt schön hier!
In diesem Sinne,
bonne soirée, bonne nuit!
annett