Hier also wie versprochen ein Reisebericht unserer Tour von Köln nach Barcelona (9 Tage hin, 5 Tage Barcelona, 9 Tage zurück, mit Auto und Zelt), für alle die es interessiert:
Leider hat uns das Wetter direkt am Anfang einen Strich durch unsere geplante Tour gemacht. Ursprünglich wollten wir zuerst an den Doubs und dann ins Vercors, aber daraus wurde nix. Wir sind nach einem kurzen Zwischenstopp in Belleville, kurz vor Lyon (wo an dem Abend die fête de la musique stattfand und in der ganzen Innenstadt Bühnen aufgebaut waren auf denen mehr oder minder unterhaltsame Musik dargeboten wurde), sofort weiter in die Provence. Vor 5 Jahren waren wir ins Isle-sur-la-Sorgue, und zwar in der Vorsaison. Da fanden wir es da herrlich. Dieses Jahr Ende Juni hätten wir lieber einen großen Bogen darum machen sollen, denn der Touristenansturm war enorm. Trotzdem blieben wir 4 Nächte, um den Urlaub beginnen zu lassen. Ein Tagesausflug nach Avignon war herrlich, an einem Sonntag, an dem die Geschäfte geschlossen sind, besonders interessant. Dann wollten wir eigentlich an den Tarn, aber meteo france verkündete kein gutes Wetter zum Zelten. So haben wir unseren Südfrankreichführer nach einer geeigneten Alternative abgesucht (an die Küste vom Languedoc-Roussillon wollten wir nicht) und sind schließlich im wunderschönen Roquebrun am Orb gelandet. Wir waren spontan total begeistert, der camping municipal toll gelegen, das Dörfchen idyllisch, der Fluss sauber. Dort blieben wir 3 Nächte, machten von da einen Ausflug zur nahegelegenen gorges d’Héric (wow, Schlucht mit Gebirgsbach, der kleine Seen bildet, und mit Granitfelsen zum Ausruhen/Sonnen/Verweilen einlädt, grandios!).
Dann ging’s auf direktem Wege nach Barcelona, wo wir 5 Tage verbrachten. Ich habe dort mal 1 Jahr studiert und habe noch Freunde von damals. Es war toll, sie nach 7 Jahren endlich mal wiederzusehen.
Da wir am letzen Tag in Barcelona erst um 15 Uhr wegkamen (ein letztes gemeinsames Mittagessen mit den Freunden war unumgänglich) brauchten wir ein nahegelegenes Ziel. Eine Freundin hatte uns das spanische Colera kurz vor der französischen Grenze empfohlen: der Superflop (abgesehen davon, dass ich nach Jahren mal wieder getaucht bin)! Nach 2 Nächten (eine davon mit orkanböenartigem Wind, dass wir dachten wir fliegen weg) nix wie weg und ab an den Tarn, von dem meteo france endlich Sonnenschein vorhersagen konnte. Verschlagen hat es uns dann campingmäßig nach Les Vignes. Obwohl der Reiseführer das Örtchen als unspektakulär einstufte (war es in gewisser Hinsicht auch), hat uns der Campingplatz gut gefallen. Ich fand das Dorf herrlich untouristisch, keine Souvenirshop etc. (im Gegensatz zu La Malène, Sainte Enimie). Die Paddeltour auf dem Tarn war herrlich und erstaunlich einsam. Grandiose Landschaft. Die 3. Nacht bescherte uns ein Gewitter mit sintflutartigem Regen, sodass wir wie geplant abreisten, da die Aussichten für die nächsten Tage auch nicht sehr einladend waren. Nur wohin? Uns blieben noch 4 Tage. Wir wollten es noch mal mit dem Vercors versuchen, das uns Aperdurus so heiß empfohlen hatte, und wo wir eigentlich auf dem Hinweg schon hinwollten. Da unsere 4jährige aber die Kurven bis nach Sainte Enimie gar nicht gut vertragen hat und uns nach 20 Minuten erst mal ihr Frühstück im Auto verteilt hat (hm, lecker), wollten wir auf schnellstem Weg von den Kurven weg (sonst hätten uns noch jede Menge Kurven erwartet) und sind kurzerhand auf die nächstgelegene Autobahn, die uns in die Auvergne führte. Etwas planlos hielten wir auf einen Kaffee irgendwo an und studierten die Wetterseite der Zeitung in der PMU Bar: Regen, Regen, Regen, überall in Frankreich, außer im äußersten Süden, und da wollten wir nicht mehr hin. So beschlossen wir also etwas zerknirscht, den Urlaub mit 2 Nächten im formule1 (wir lieben diese Hotelkette) zu beenden. Die erste Nacht verbrachten wir kurz vor Clermont-Ferrand. Wir sahen das Hotel von der Autobahn und direkt daneben ein hübsch anmutendes Dörfchen und sind spontan von der Autobahn runter (schon nachmittags um 16 Uhr, nachdem wir an dem Tag kaum Kilometer gemacht hatten). Montpeyroux stellte sich dann als eins der „plus beaux villages de France“ heraus, und es war wirklich recht sehenswert. Von seinem Turm aus hat man eine herrliche Aussicht auf die Auvergne und den Puy de Dôme. Aber Coudes, das Dorf, wo das Hotel liegt, ist auf seine eigene Art nicht minder sehenswert.
Dann ging es am nächsten Tag weiter Richtung Heimat (in der Auvergne waren es teilweise nur 9°C und in Lyon Mittags um 13 Uhr nur 12°C und Regen, und das im Juli!) und Nancy bot sich als letzter Übernachtungsort an. Wir waren angenehm überrascht über die prachtvolle Altstadt, das hatten wir irgendwie gar nicht erwartet. Leider hatten wir aber nur den einen kurzen Abend, und mit nem 4jährigen Wirbelwind ist die Abendgestaltung doch etwas begrenzt. Naja, der Fernseher vom formule1 hatte dann einen Science Fiction von 68 zu bieten (weiß den Titel nicht mehr, war aber mit Jane Fonda) und da wir hier zu Hause keine Flimmerkiste haben, starrten wir alle paralysiert auf die bunten Bilder, die für uns so überhaupt keinen Sinn ergaben.
Am nächsten Tag ging es auf direktem Wege nach Hause. Und da wir recht schön wohnen, haben wir uns wie blöd auf zu Hause gefreut und sind gut gelaunt zu Hause angekommen. Ach wie schön ist Panama!
Ende!
Viele Grüße
Andrea
Reisebericht Köln nach Barcelona und zurück mit Zelt
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Hallo Andrea,
ich glaube, von dem schlechten Wetter der vergangenen Wochen habt Ihr überall etwas mibekommen, Wahnsinn. Aber so ist die Natur. Im Urlaub stört das natürlich etwas und trübt die gewonnenen Eindrücke. Da hast Du alle geplant und mußt fast alles umplanen, weil das Wetter sich nicht an Deine Planung hält. Aber wenn der Ärger über das Wetter verflogen ist, werdet Ihr Euch an die schönen Momente und Landschaften gerne erinnern.
Danke für Deinen Bericht.
ich glaube, von dem schlechten Wetter der vergangenen Wochen habt Ihr überall etwas mibekommen, Wahnsinn. Aber so ist die Natur. Im Urlaub stört das natürlich etwas und trübt die gewonnenen Eindrücke. Da hast Du alle geplant und mußt fast alles umplanen, weil das Wetter sich nicht an Deine Planung hält. Aber wenn der Ärger über das Wetter verflogen ist, werdet Ihr Euch an die schönen Momente und Landschaften gerne erinnern.
Danke für Deinen Bericht.
Hallo Andrea,
danke für den interessanten Bericht! Da Ihr auf ähnlichen Wegen und in Gegenden unterwegs wart, die wir für unseren Urlaub ins Auge fassen, ist es für mich doppelt so informativ! Das Formule Hotel bei Coudes hab ich mir gleich notiert (bin nämlich auch ein Fan von der Hotelkette) und auch den Campingplatz am Tarn. Und natürlich Roquebrun am Orb! (Vielen Dank auch für den Hinweis bei meinem anderen Posting.)
Schade, daß es mit dem Wetter bei Euch nicht immer geklappt hat.
Wir werden die ersten drei Septemberwochen unterwegs sein, wollen ja bis zum Atlantik, bin schon gespannt, wie sich da das Wetter präsentiert..
Nochmals Danke!
Wienerin
danke für den interessanten Bericht! Da Ihr auf ähnlichen Wegen und in Gegenden unterwegs wart, die wir für unseren Urlaub ins Auge fassen, ist es für mich doppelt so informativ! Das Formule Hotel bei Coudes hab ich mir gleich notiert (bin nämlich auch ein Fan von der Hotelkette) und auch den Campingplatz am Tarn. Und natürlich Roquebrun am Orb! (Vielen Dank auch für den Hinweis bei meinem anderen Posting.)
Schade, daß es mit dem Wetter bei Euch nicht immer geklappt hat.
Wir werden die ersten drei Septemberwochen unterwegs sein, wollen ja bis zum Atlantik, bin schon gespannt, wie sich da das Wetter präsentiert..
Nochmals Danke!
Wienerin
@ Napoleon51: wir haben uns eigentlich nicht sonderlich über das Wetter geärgert, immerhin hatten wir nur die letzten Tage schlechtes da wo wir waren bzw. da wo wir durch mussten. Ansonsten haben wir uns ja von Schönwetter zu Schönwetter gehangelt. War also schon ok 
Gruß
Andrea

Gruß
Andrea